25 Jahre BVK

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Nur zwei Jahre später gründeten 14 meist sehr junge Venture Capital-Gesellschaften den DVCD, den Deutschen Venture Capital Verband, aus der Erkenntnis heraus, dass Verbandsstrukturen dazu behilflich sind, Verständnis zu fördern und Hindernisse abzubauen. Die „alten Kapitalbeteiligungsgesellschaften“ reagierten darauf mit der Gründung des BVK, des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Ende 1988. Die weitere Entwicklung führte schließlich im Dezember 1989 zum Zusammenschluss im BVK, dem Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften – German Venture Capital Association e.V., in dem sich das Gros der damaligen Marktteilnehmer als Mitglieder wiederfand.

Wandel in der Wahrnehmung

Die Beteiligungsbranche hatte es in Deutschland nicht leicht. Neues schafft immer Skepsis und schürt mitunter Ängste. Dementsprechend verhält es sich mit der Wahrnehmung neuer Finanzierungsmöglichkeiten bei Unternehmern und Gründern in der Öffentlichkeit und in der Politik. Der Prozess der Akzeptanz war langwierig und wurde auch durch Rückschläge gekennzeichnet. Aber der BVK hat es über die Zeit geschafft, Beteiligungskapital hoffähig zu machen trotz mancher Widrigkeiten wie der „Heuschreckendebatte“. Beteiligungskapital heute ist als alternative Finanzierungsform nicht mehr wegzudenken. Institutionelle Investoren haben die Bedeutung der Anlageklasse für ihre Performance erkannt, und angesichts der sich verändernden Strukturen in der Unternehmensfinanzierung sind auch Unternehmer zunehmend stolz, einen Eigenkapitalpartner im Boot zu haben.

Schulterschluss mit anderen Verbänden

Der BVK hat es vermocht, über die Jahre hinweg ein interessantes Leistungsangebot für seine Mitglieder zu entwickeln, bei dem Öffentlichkeitsarbeit und Lobbying an vorderster Stelle stehen. Die Zusammenarbeit mit der Politik wird immer wichtiger, um die Weichen für ein richtiges Funktionieren der Eigenkapitalfinanzierung zu stellen. Dabei muss auch berücksichtigt werden, dass viele Diskussionen ihren Ursprung in Europa haben und ein Schulterschluss mit europäischen und den nationalen Verbänden stattfindet.

Veränderung in der Finanzierungslandschaft

Die Märkte für Eigenkapital verändern sich. 1990 hatte der BVK 65 ordentliche (Beteiligungsgesellschaften) und neun assoziierte Mitglieder. 2010 waren es 220 ordentliche und ca. 100 assoziierte Mitglieder. Das ist eine beachtliche Steigerung. Es gibt aber eine große Menge von Marktteilnehmern, die ohne Fondsstrukturen operieren und Transaktionen im speziellen Fall „stricken“. Mit dem Crowdinvesting ergeben sich neue Möglichkeiten für insbesondere kleine und junge Unternehmen. Die Szenerie der Business Angels hat neue Entwicklungen genommen. Es häufen sich Fälle, in denen sie in das institutionalisierte Geschäft wechseln. Vor allem Family Offices treten immer häufiger nicht als Fondsinvestoren auf, sondern üben das Beteiligungsgeschäft direkt aus.

Ausblick

Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft halten immer wieder neue Herausforderungen parat, die es zu meistern gilt. Möge dies dem BVK auch in den nächsten Jahren erfolgreich gelingen.