Wachstumskapital für digitalen Vermögensverwalter Liqid

Der digitale Vermögensverwalter Liqid Investments erhält 4,5 Mio. EUR Wachstumskapital vom neuen Investor Berliner Volksbank Ventures und den Altinvestoren.
Der digitale Vermögensverwalter Liqid Investments erhält 4,5 Mio. EUR Wachstumskapital vom neuen Investor Berliner Volksbank Ventures und den Altinvestoren.

Der digitale Vermögensverwalter Liqid hat eine neue Finanzierungsrunde abgeschlossen und erhält 4,5 Mio. EUR Wachstumskapital. Insgesamt hat das Berliner Fintech-Unternehmen seit seiner Gründung somit rund 10 Mio. EUR erhalten. Kapitalgeber der Finanzierungsrunde sind die bestehenden Gesellschafter, der Berliner Early Stage Investor Project A Ventures, das Family Office der Familie Harald Quandt, HQ Trust, und Dieter von Holtzbrinck Ventures sowie der Corporate Venture Capital Fonds der Berliner Volksbank, Berliner Volksbank Ventures.

Der digitale Vermögensverwalter Liqid will privaten Geldanlegern Zugang zu exklusiven Anlagestrategien ermöglichen, die gemeinsam mit HQ Trust, dem Multi Family Office der Familie Harald Quandt, entwickelt wurden und bisher ausschließlich Hochvermögenden vorbehalten waren. Bei Liqid investieren Anleger ab 100.000 EUR in global diversifizierte Anlagestrategien oder auch in Direktanlagen in illiquide Anlageklassen wie Private Equity an. Depotführung und Handelsabwicklung liegen bei der Deutsche Bank Wealth Management.

Geld verdient Liqid anders als viele andere Fintech-Start-ups nicht durch Provisionen der Anbieter von Vermögensanlagen. Stattdessen müssen die Kunden Gebühren bezahlen, die sich nach dem verwalteten Vermögen richten. Um die Kosten niedrig zu halten und das Geschäftsmodell skalierbar, will das Fintech-Start-up auf digitale Prozesse setzen. Nachdem ein von den Universitäten in Zürich und St. Gallen entwickelter Algorithmus auf Basis unterschiedlicher Risikofaktoren ein zum Nutzer passendes Risikoprofil mit Risikotragfähigkeit und Risikobereitschaft ausgearbeitet hat, gibt es für die Anleger laut des Unternehmens im Wesentlichen zwei Möglichkeiten. Entweder die Anlage in ein vom Computer gemanagtes Portfolio oder die aktive Anlage durch den Chief Investment Officer des Vermögensmanagements der Familie Harald Quandt. Der werde natürlich auch durch Software unterstützt.

Hinter dem im Februar 2015 gegründeten Start-up steht ein 30-köpfiges Team unter der Leitung des Unternehmers und ehemaligen Bertelsmann-Bereichsvorstands Christian Schneider-Sickert und des ehemaligen BCG-Beraters und Bank-Managers Dr. Kyros Khadjavi. Für den Beitrat konnte das Berliner Start-up einige bekannte Persönlichkeiten gewinnen, wie z.B. den früheren Metro-Chef Dr. Eckhard Cordes, den Ökonom Dr. Daniel Stelter sowie den Schweizer Mathematik-Professor Enrico De Giorgi.

Nach eigenen Angaben will Liqid das zusätzliche Kapital schwerpunktmäßig für die Erweiterung seiner Leistungen, den Ausbau der Produktpalette im Bereich illiquide Anlageklassen und den Aufbau des zurzeit 30 Mitarbeiter umfassenden Teams einsetzen. Klarer Fokus liege dabei auf der Verpflichtung weiterer digitaler Kompetenz. Laut des Start-ups sei es erklärtes Ziel, die Technologie-Führerschaft unter den digitalen Vermögensverwaltern auszubauen.

Der neue Investor, die Berliner Volksbank Ventures, eine Tochter der Berliner Volksbank wurde Oktober 2015 gegründet und hat in den nächsten vier Jahren 20 Mio. EUR für Investment zur Verfügung. Die Venture Capital-Gesellschaft beteiligt sich nach eigenen Angaben sowohl als Lead- oder auch Co-Investor an jungen Unternehmen, die Technologien für den Mittelstand und die Finanzwirtschaft entwickeln. Das Beteiligungsvolumen des Kapitalgebers ist je Investment zunächst auf 250.000 bis 1 Mio. EUR festgelegt und auf Startups fokussiert, die ihre Geschäftstätigkeit bereits aufgenommen haben. Folgeinvestitionen sind nach angeben der Beteiligungsgesellschaft nicht ausgeschlossen. Das erste Investment des Venture Capital-Arms der Berliner Volksbank eG erfolgte im Februar 2016 in den Anbieter für iPad-basierte Kassensysteme Inventorum. Im Juni hatte sich Berliner Volksbank Venture dann an der zweiten Finanzierungsrunde der internetgestützten Softwarelösung Flexperto beteiligt.

Die Gesamtfinanzierung des digitalen Vermögensverwalters liegt jetzt bei rund 10 Mio. EUR. Im August 2015 hatte sich der Berliner Frühphasen-Investor und Company Builder Project A Ventures mit einem Millionenbetrag im unteren einstelligen Bereich in der Seed-Runde an Liqid Investments beteiligt. Einen mittleren einstelligen Millionenbetrag und eine Medienkooperation erhielt das Fintech-Start-up im Juni 2016 von Dieter von Holtzbrinck Ventures.

Liqid Investments GmbH   Berlin
Tätigkeitsfeld:
Fintech/Vermögensverwaltung
Investoren: Berliner Volksbank Ventures Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH, Project A Services GmbH & Co. KG, HQ Trust GmbH, Dieter von Holtzbrinck Ventures GmbH
Volumen: 4,5 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)