Interview mit Florian Nöll, Bundesverband Deutsche Startups

VC Magazin: Seit einem Jahr ist der Bundesverband Deutsche Startups aktiv. Wie hat sich der Verband seither entwickelt?
Nöll:
Wir haben einen ziemlich guten Start hingelegt und haben aktuell 200 Mitglieder. Diese kommen bislang überwiegend aus der Digitalwirtschaft, also Internet, IT oder E-Commerce. Allerdings konnten wir in letzter Zeit auch zunehmend Unternehmen aus anderen Branchen wie beispielsweise aus dem Cleantech- oder Biotech-Sektor begrüßen. Wir achten dabei sehr genau darauf, dass bei uns auch wirklich nur Start-ups vertreten sind. Nach dem ersten Jahr haben wir durchaus das Gefühl, dass wir eine Rolle eingenommen haben, die nachgefragt wird – und das auch schon vorher wurde, nur gab es da keinen wirklichen Ansprechpartner. Insbesondere die Politik hat in uns einen Dolmetscher zur der Start-up-Szene gefunden. Wir expandieren auch zunehmend und haben regionale Vertretungen in Bayern, Rheinlandpfalz, Hessen, Sachsen, Nordrhein-Westfahlen, Baden-Württemberg und im Saarland aufgebaut.

VC Magazin: Wenn Ihr das letzte Jahr mit Blick auf die Erfolge des Verbandes für die deutsche Gründerszene Revue passieren lasst, wo sind die Highlights?
Nöll: Zuallererst wird die Gründerszene von den Jungunternehmern selbst gestaltet, und da haben wir als Verband und auch die Politik relativ wenig Einfluss. Allerdings konnten wir beispielsweise bei der Streubesitzdebatte Anfang 2013 oder bei der Frage, ob es wieder ein Börsensegment für Start-ups geben kann, Akzente setzen. Auf der anderen Seite haben wir im vergangenen Jahr vielen Menschen erklärt, wie Start-ups funktionieren, die es vorher nicht wussten, aber durchaus relevant für die Rahmenbedingungen für die Szene sind. Also Medienvertreter oder Politiker.