Schweiz: 2,6 Mrd. CHF Investitionen in Start-ups

SECA und Startupticker.ch veröffentlichen Jahreszahlen

Schweizer Start-ups sammelten 2023 insgesamt 2,6 Mrd. CHF ein
Schweizer Start-ups sammelten 2023 insgesamt 2,6 Mrd. CHF ein

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Die Schweizer Start-ups erlebten im vergangenen Jahr wie auch Jungunternehmen hierzulande ein schwierigeres Finanzierungsumfeld. Die Investitionen der Venture Capitalisten gingen insgesamt um 35% zurück und sanken auf 2,58 Mrd. CHF. 2022 beliefen sich die Gesamtinvestitionen noch auf 3,96 Mrd. CHF. Vor allem bei den Wachstumsfinanzierungen verzeichneten die Branchenvereinigung SECA und das Online-Newsportal startupticker.ch Einbrüche. 

Wie der Swiss Venture Capital Report zeigt, hat der globale Abschwung im Venture Capital-Segment auch vor der Schweiz nicht Halt gemacht. Die Ursachen finden sich in den steigenden Zinsen und in der Folge rückläufiges Interesse am Segment seitens der institutionellen Anleger. Ebenso beeinflusst die allgemeine wirtschaftliche Verunsicherung die Wagniskapitalgeber. In der Summe führten diesen Faktoren zum ersten Jahr mit markant rückläufigen Risikokapitalinvestitionen seit der Finanzkrise von 2008/2009. Immerhin: Ein Blick auf die Zahl der Finanzierungsrunden zeigt, dass diese nahezu stabil blieben. Wurden im Jahr 2022 noch 383 Runden gestemmt, waren es letztes Jahr sogar 397 Finanzierungsrunden. Die 20 größten Finanzierungsrunden vereinten 1,4 Mrd. CHF – im Vorjahr belief sich diese Zahl noch auf 2,6 Mrd. CHF und damit auf das gesamte im Jahr 2023 investierte Kapital über alle Runden hinweg. Im Fokus der Investoren lag der Bereich Life Sciences. Investitionen in Biotech-Start-ups stiegen um 22% auf 492 Mio. CHF, im Medtech-bereich sogar um 41% auf 379 Mio. CHF. Der ICT- und Fintech-Sektor hingegen musste große Verluste um 60% hinnehmen, die Investitionen sanken auf 786 Mio. CHF.

 Kaum Exits getätigt

Nicht nur das Finanzierungsvolumen ließ im letzten Jahr nach, auch die Exits waren rar gesät. Die Schweizer zählten lediglich 38 Exits (2022: 67) an branchennahe Unternehmen aus dem In- und Ausland. Dazu zählten das Zuger Fintech-Startups nChain und das Basler Biotech-Unternehmen T3 Pharmaceuticals, deren Transaktionsvolumina jeweils um eine 500 Mio. CHF betrugen.

Ausblick

Im Rahmen der jährlichen Investorenumfrage des Reports hat sich immerhin gezeigt, dass die Investoren zuversichtlich auf 2024 blicken. Sie erwarten eine Belebung des Finanzierungsgeschäfts im Laufe des Jahres, zumindest beim Mittelzufluss. Aktuell befinden sich rund 50 Schweizer Wagniskapitalgeber im Fundraising. Rund die Hälfte der Anlagevehikel verfügte per 1. Januar 2024 bereits über die Mittel für erste Investments.