„Celebrity for Equity“ will Start-ups und Prominente zusammenbringen

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Vorbild Amerika

Es gibt einen signifikanten Unterschied zur Kutcher-Amen-Verbindung: Der Schauspieler investierte als Business Angel in das Start-up, bei Celebrity for Equity geben die Unternehmen Shares oder Umsatzbeteiligungen ab und erhalten als Gegenleistung Marketingaktivitäten des Prominenten. Wie genau diese Aktivitäten aussehen, gilt es dann im Einzelfall auszuhandeln. Dass dieses Modell durchaus auch ein Erfolg für beide Seiten sein kann, beweist die amerikanische Getränkefirma Glaceau: Sie holte sich den Rap-Star 50 Cent als Testimonial ins Boot und kreierte ein eigenes Produkt für ihn, der Musiker erhielt im Gegenzug 10% der Unternehmensanteile. Beim Verkauf von Glaceau an Coca Cola realisierte 50 Cent mehr als 400 Mio. USD Gewinn. An dieses Beispiel dürfte auch Dr. Shamsey Oloko, Managing Director bei Out Of The Box, dem Veranstalter von Celebrity for Equity, gedacht haben, als er sagte: „Beispielsweise können wir uns einen Getränkehersteller als Eventteilnehmer vorstellen. Dieser könnte Rapper Cro als Gesellschafter gewinnen wollen, weil er jedes Mal am Anfang eines Konzerts zum Getränk greift und sagt ‚Ich liebe Getränk xy‘.“

Wer Promis will, muss zahlen

Die zehn Start-ups, die sich auf der Veranstaltung präsentieren dürfen, werden von einer Jury bestehend aus Oloko, Henner Ceynowa, Managing Director bei Out Of The Box, Mischa Sander, Leiter Strategie und Business Development von Bild Digital, und dem scheidenden Gründerszene-Chefredakteur Joel Kaczmarek ausgewählt. Wer diese Herausforderung gemeistert hat, den erwartet eine Teilnahmegebühr in Höhe von 500 EUR. Wer mit einem Event eine Vielzahl von Celebrities erreichen möchte, der muss eben erst einmal investieren. Schließlich stehen auf der Liste der Prominenten Namen wie Til Schweiger, die Musiker Boss Hoss und Cro oder Fußballgrößen wie Sami Khedira, Toni Kroos und Mesut Özil. Die vier zuletzt Genannten werden jedoch lediglich durch ihr Management vertreten sein ­– wenn überhaupt. Denn in den allgemeinen Vertragsbedingungen findet sich folgender Passus: „Die gelisteten Celebrities bzw. deren Management haben einer Teilnahme an der Veranstaltung gemäß Anmeldeformular zugesagt bzw. ihr Interesse bekundet, die Unterlagen im Falle einer Abwesenheit nachträglich zugeschickt zu bekommen.“ Wie groß dieses bekundete Interesse ist, darüber lässt sich nur spekulieren. Der Manager von Toni Kroos, Kai Birras, wollte sich auf Nachfrage des VentureCapital Magazins nicht zu der Veranstaltung äußern oder eine Zusage für sein Erscheinen geben. Laut Birras wolle man erst einmal sehen, welche Möglichkeiten es gäbe, daher sei das Event auch nicht das allerwichtigste.

Fazit:

Die Verbindung zwischen Prominenten und Unternehmen kann für beide Seiten eine gewinnbringende Angelegenheit sein. Ob jedoch die Gießkannen-Methode auf einer solchen Veranstaltung die richtige ist, um den idealen Mitgesellschafter zu finden, scheint mehr als fraglich. Den größten Gewinn aus Celebrity for Equity dürften am Ende aber die Veranstalter schlagen: Sie verdienen nicht nur an den Eintrittsgeldern der Unternehmen, sondern erheben im Falle eines zustande kommenden Deals eine „Provision in Höhe von 20% der im Hauptvertrag vereinbarten Vergütung“ des Prominenten.
Die Veranstaltung findet am Freitag, den 24. Mai von 14 bis 18 Uhr im Showroom von Kaiorize, Heckmannufer 9 in Berlin, statt. Interessierte Unternehmen können sich noch bis Dienstag, den 30. April bewerben. Hier geht’s direkt zur Bewerbung.

Update:
Laut einem Bericht auf Gründerszene.de wurde unter anderem die Teilnahmegebühr von 500 EUR abgeschafft. Auf dem offiziellen Anmeldeformular wird diese jedoch nach wie vor aufgeführt.