Faktencheck Crowdinvesting

Panthermedia/Kristaps Eberlins

„Wir verstehen uns nicht als Konkurrenz zu Venture Capital-Investoren oder Business Angels, sondern als Ergänzung“, sagt Tamo Zwinge, Mitgründer von Companisto (www.companisto.de), eine Crowdinvesting-Plattform aus Berlin, die im letzten Jahr gestartet ist. Sie gehört damit zu einer Reihe von Anbietern in Deutschland, die sich auf das Thema spezialisiert haben, darunter auch Seedmatch aus Dresden und Innovestment aus Düsseldorf. Alle haben dabei das gleiche Ziel: Sie arbeiten für mehr Demokratisierung im Finanzierungsmarkt. Dank der Plattformen kann nämlich jeder zum Kleininvestor werden und den Start-ups bereits mit wenigen Euro unter die Arme greifen. Großer Vorteil für die Investoren und Gründer: Die Plattformen senken die Transaktionskosten radikal, weil der Such-, Prüf- und Verhandlungsaufwand von Monaten auf wenige Stunden reduziert werden kann.

Harte Arbeit für die Crowd

„Damit eröffnet sich für Start-ups eine zusätzliche Finanzierungsquelle, höhere Finanzierungschancen und bessere Konditionen durch mehr Finanzierungswettbewerb und Transparenz“, sagt Oliver Beste, einstiger Gründer von myToys und jetziger Geschäftsführer des Bildungsboxversenders Tollabox.de. Das noch junge Start-up hat selbst positive Erfahrung mit der Schwarmfinanzierung gemacht. Innerhalb weniger Tage konnte Beste über die Plattform Seedmatch 600.000 EUR für weitere Investitionen in Tollabox einsammeln. Doch was zunächst so einfach und lukrativ klingt, ist am Anfang jedoch eines: harte Arbeit! Die Vorbereitungen auf die Funding-Runde sind nämlich nicht zu unterschätzen. „Das Schreiben des Businessplans, die Offenlegung der Finanzen, der Dialog mit den Controllern der Crowdinvesting-Plattform, das Verhandeln der Verträge und das Erstellen des Videos hat mich zwölf Wochen gekostet“, sagt Beste.