Innovative Satellitentechnologie: Kanadisches Start-up sichert sich 16 Mio. USD

Innovative Satellitentechnologie: Kanadisches Start-up sichert sich 16 Mio. USD
Satellitentechnologie soll Datenübertragung von Mobilfunkanbietern oder Roaming-Abkommen unabhängig machen.

Die Deutsche Bahn investiert über ihre Beteiligungstochter DB Digital Ventures in das kanadische Weltraumunternehmen Kepler Communications. Das Start-up will über innovative Satellitentechnologie schnelle und sichere Datenübertragung von Mobilfunkmasten oder Roaming-Abkommen unabhängig machen: Internet aus dem All. Insgesamt sammelt die Firma in der Series A 16 Mio. USD ein. Lead-Investor ist Costanoa Ventures, auch Geldgeber der Seed-Runde engagieren sich erneut. Mit dem frischen Kapital wollen die Kanadier weitere Satelliten in Dienst bringen und das eigene Wachstum vorantreiben.

„Unterbrechungsfreie Echtzeitkommunikation ist die Grundlage für alle Fortschritte bei der Digitalisierung“, sagt Prof. Sabina Jeschke, Deutsche Bahn-Vorstand Digitalisierung und Technik. Idealerweise sei diese Echtzeitkommunikation unabhängig von Mobilfunkmasten, Ländergrenzen und Roaming-Abkommen – dadurch werde das Internet of Things (IoT)weltweit verfügbar. Eben dieses Ziel verfolgt die kanadische Kepler Communications Inc. Das Start-up will über innovative Satellitentechnologie Daten schnell, unabhängig und sicher übertragen und so Internet aus dem All bereitstellen. Die Firma mit Sitz in Toronto arbeitet mit 20 Beschäftigten an einem Kommunikationsnetzwerk im Weltraum. Dazu will das Team 140 Kleinsatelliten in Brotdosengröße in eine erdnahe Umlaufbahn bringen. Diese IoT-Lösung ermöglicht laut Unternehmen globale Standortbestimmungen und Datenübertragung. Damit ließe sich der Zustand von Waren beim Transport per Zug oder LKW über Ländergrenzen hinweg jederzeit abfragen. Für Logistikkunden bedeutet das im Idealfall: Höhere Qualität entlang der Lieferkette und lückenlose Sendungsnachverfolgung. Außerdem kann das Kepler-System komplementär eingesetzt werden. Es soll bestehende Anlagen digital vernetzen und Empfangslücken am Boden schließen. Schon 2022 sollen rollende Container über Sensoren kommunizieren. Die Technologie der Kanadier verfügt über ein eigenes Protokoll und erfüllt so laut Unternehmen höchste Sicherheitsstandards.

Kundennutzen über innovative Satellitentechnologie verbessern

Ein Ansatz, der die Deutsche Bahn überzeugt: „Eine echte Pionierleistung mit großem Potenzial, insbesondere für internationale Gütertransporte und Logistik“, erklärt Jeschke. Grund genug, die Kanadier zu unterstützen. Über seine Beteiligungstochter, Deutsche Bahn Digital Ventures GmbH, steigt der Konzern als strategischer Partner bei Kepler Communications ein. Man ist sicher, über die innovative Satellitentechnologie den Kundenutzen im globalen Warenverkehr auf Schiene und Straße verbessern zu können. Mina Mitry, CEO des Weltraumunternehmens, begrüßt die Zusammenarbeit: „Wir freuen uns über die Partnerschaft mit der Deutschen Bahn als einem der weltweit größten Mobilitätsanbieter und darauf, gemeinsam Einsatzfelder für den Transport- und Logistikbereich zu entwickeln.“ DB Digital Ventures beteiligt sich im Rahmen der Series A an dem Start-up. Insgesamt sammelt die Firma 16 Mio. USD ein. Lead-Investor ist die Costanoa Venture Capital Management LLC. Auch Geldgeber aus der Seed-Runde steuern frisches Kapital bei. Mit den Mitteln will das Team aus Toronto weitere Satelliten ins All bringen. Bisher arbeitet das Unternehmen mit der ersten Version KIPP – sie sammelt Daten von den beiden Polen und liefert Öltankern oder Wissenschaftlern, die dort operieren, bereits Material.

Kepler Communications Inc., Toronto (CAN)
Tätigkeitsfeld: Weltraumtechnologie
Investoren: u. a. Deutsche Bahn Digital Ventures GmbH, Costanoa Venture Capital Management LLC
Volumen: 16 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)