Schnellere Genesung für Schlaganfallpatienten: Start-up bekommt sechsstelligen Betrag

Schnellere Genesung für Schlaganfallpatienten: Start-up bekommt sechsstelligen Betrag
Rewellio will Schlaganfallpatienten über eine Therapie-App bessere Genesung ermöglichen.

Rewellio will Schlaganfallpatienten mehr Therapiezeit und damit eine schnellere Genesung ermöglichen. Das österreichische Start-up entwickelt eine Software-Plattform für Therapeuten und Betroffene. Das Unternehmen sichert sich eine Finanzierung in Höhe von 800.000 EUR. Austria Wirtschaftsservice und die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft investieren. Außerdem steigen mehrere Business Angels ein. Mit dem frischen Kapital will die Firma den internationalen Markteintritt vorantreiben.

Die Rewellio GmbH bietet eine Software-Plattform an, die Schlaganfallpatienten bei der Genesung unterstützen soll. Über eine App ist die Anwendung für Therapeuten und Betroffene verfügbar. Die Lösung arbeitet in Verbindung mit mobiler und leicht zugänglicher Unterhaltungselektronik: Tablets, Virtual Reality-Brillen oder EMG Biofeedback-Armbändern. Therapie soll über die Tools auch zuhause möglich werden – dadurch lässt sich im Idealfall ein schnellerer, motivierender und unabhängiger Genesungsprozess gewährleisten. Die angebotenen Übungen bauen auf wissenschaftlichen Konzepten auf. Laut Machern werden Fähigkeiten und Fortschritte der Schlaganfallpatienten detailliert erfasst. Datengetriebene Algorithmen sollen daraus individuelle Trainingsprogramme generieren. Persönliche und generelle Empfehlungen sollen sich ergänzen. Ziel ist es, sowohl Therapeuten in Klinken und Rehabilitationszentren als auch Patienten zu Hause zu unterstützen. Georg Teufel, Gründer und CEO von Rewellio, bringt Expertise mit: „Während meiner Arbeit als Physiotherapeut mit Schwerpunkt Schlaganfallrehabilitation konnte ich mir ein klares Bild der Vor- und Nachteile der konventionellen Therapiemethoden machen.“ Ursprünglich hat Teufel Softwareentwickler gelernt – er versteht beide Bereiche und will diese bestmöglich verbinden.

Software für Schlaganfallpatienten ist in Europa und den USA bereits zertifiziert

Das Start-up mit Sitz in Bad Ischl hat bereits ein Büro in Los Angeles eröffnet. Die Zertifizierung der Therapie-Software als Medizinprodukt in Europa und den USA ist erfolgt. Damit sieht sich Teufel gut für die internationale Markterweiterung positioniert. Die Zertifizierungen für Kanada und Australien laufen. Den geplanten internationalen Markteintritt kann Rewellio nun mit Hilfe einer Finanzierung vorantreiben. Die Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH investieren. Zudem steigen mehrere Business Angels ein. Unter anderem beteiligt sich Jürgen Wahl, selbst einer der jährlich 17 Millionen Schlaganfallpatienten. Er engagiert sich mit dem Ziel, einen intelligenten Therapieansatz zu schaffen, der einer so hohen Zahl an Betroffenen gerecht werden kann. Insgesamt erhält Rewellio 800.000 EUR. Aktuell testet das Start-up seine Lösung im Early Adopters-Programm vor dem kommerziellen Marktstart. Ab dem Herbst soll die Plattform zu abonnieren sein. Die Österreicher sind eines von vielen Jungunternehmen, das Therapien im Gesundheitswesen digitalisieren will. Im Januar hat zum Beispiel Lime Medical eine Finanzierung erhalten – das Start-up entwickelt intelligente Lösungen für die Rehabilitation. Beispiel ist eine robotergestützte Handbewegungsschiene.

Rewellio GmbH, Bad Ischl (AUS)
Tätigkeitsfeld: Medtech
Investoren: Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH, Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH, Business Angels
Volumen: 800.000 EUR (1. Finanzierungsrunde)