Software zur Prävention von Betrug im Online-Handel erhält 14 Mio. USD

Software zur Prävention von Betrug im Online-Handel erhält 14 Mio. USD
Betrug kostet den Online-Handel 1,5% der Einnahmen. Fraugster will mit künstlicher Intelligenz Abhilfe schaffen.

Fraugster will den Online-Handel mit Hilfe von künstlicher Intelligenz vor Betrug schützen. Das deutsch-israelische Start-up hat eine Software entwickelt, die Betrüger von regulären Käufern unterscheiden soll. CommerzVentures, der Beteiligungsarm der Commerzbank, steigt bei dem Unternehmen ein. Zudem engagieren sich bestehende Investoren erneut: Earlybird, Speedinvest, Seedcamp und Rancilio Cube steuern frische Mittel bei. Außerdem geht HSB Ventures, die Wagniskapitaltochter der Munich Re, die Runde mit. Mit dem Geld will Fraugster in neue Märkte expandieren – USA, Asien und Europa stehen auf dem Plan.

Online-Handel setzt sich zunehmend durch. Verbraucher kaufen einfach und bequem im Internet. Aber: Auch Betrüger haben das Geschäftsfeld für sich entdeckt. E-Commerce-Händler verlieren jedes Jahr mehr als 30 Mrd. USD bei gaunerischen Transaktionen. Das sind knapp 1,5% der gesamten Einnahmen. Die deutsch-israelische Fraugster Limited mit Sitz in Berlin will die Unternehmen vor den falschen Käufern schützen. Das Start-up hat eine Technologie entwickelt, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz echte Kunden von Betrügern unterscheiden soll. Die Software sammelt Daten aus verschiedenen Quellen, analysiert und überprüft sie – nach Angaben der Firma in wenigen Sekunden. Aus den Informationen kann die Lösung laut Fraugster ablesen, ob eine Transaktion betrügerisch ist. Die Anwendung soll in der Lage sein, aus den Daten ein fälschungssicheres und umfassendes Bild eines Abnehmers zu generieren und darüber dessen Glaubhaftigkeit bestätigen oder in Frage stellen. Bei jedem Kauf sammelt die Technologie rund 2.500 Daten. Sie lernt laut Machern kontinuierlich, verbessert sich und adaptiert Reaktionen auf neue Betrugswege. CEO Max Laemmle: „Wir schützen unsere Kunden vor Betrug und erhöhen ihre Einnahmen signifikant.“

Hilfe für den Online-Handel auch international

Fraugster will weiter expandieren: der US-amerikanische, der asiatische und weitere europäische Online-Handel sollen von der Software profitieren. Dieses Vorhaben kann das Start-up jetzt mit Hilfe von einer Finanzierung in Höhe von 14 Mio. USD angehen. Die Commerzbank steigt über ihren Venture Capital-Arm, die CommerzVentures GmbH, bei dem Unternehmen ein. Zudem engagieren sich bestehende Investoren erneut: die Earlybird VC Management GmbH & Co. KG, die Speedinvest GmbH, die Seedcamp Investment Management LLP und die Rancilio Cube S.r.l. steuern frisches Kapital bei. Zudem engagiert sich HSB Ventures, der Beteiligungsarm der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft. Munich Re arbeitet bereits mit Fraugster zusammen: Das Unternehmen versichert die Lösung des Start-ups. Erst im September hatte der Rückversicherer Relayr übernommen – einen Service-Anbieter, der Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützen will.

Fraugster Limited, Berlin
Tätigkeitsfeld: Software
Investoren: CommerzVentures GmbH, Earlybird VC Management GmbH & Co. KG, Speedinvest GmbH, Seedcamp Investment Management LLP, Rancilio Cube S.r.l., Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft
Volumen: 14 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)