Wie viel Social Media brauchen Private Equity-Gesellschaften?

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Was sind die wichtigsten Markentreiber? Dass Deal Performance ausschlaggebend ist, ist unbestritten. Aber nur wer aktives Brand Management betreibt, bleibt langfristig sichtbar. So wollen mehr als die Hälfte der im Rahmen des „Holmes Report“ befragten 290 Private Equity-Gesellschaften, Intermediäre, Investment Banker, Rechtsanwälte, Berater etc. in den nächsten Monaten deutlich mehr in Marketing, Website, IR und PR investieren.

Buyout-Firmen ziehen nach

Social Media war über Jahre hinweg meist ein Randthema, insbesondere bei den Buyout-Playern. Das ändert sich. Was Venture Capitalists schon länger tun, wagen nun auch die größeren. Europäische Firmen wie TerraFirma, 3i Group oder Permira gehören zu den wenigen, die schon in Social Media investieren. In den USA sind die sozialen Medien schon länger fester Bestandteil des Brand Managements. Erfolg hat aber nur, wer vom Top-Management unterstützt wird; sonst fehlt die Authentizität, ohne die keine Marke wachsen kann.

Die Macht von Google

Erfahrungen Social MediaOft genutzt werden bereits LinkedIn und Xing. Sie haben einen starken Business-Bezug, gelten als weitgehend seriös und genießen Akzeptanz. An Facebook, Google+, Twitter und YouTube wagen sich viele Private Equity-Gesellschaften noch nicht ran. Sie gelten als rein consumerorientiert und wenig zielführend. Die Möglichkeiten aber, sich damit professionell zu präsentieren, schnell Informationen zu verbreiten und mit Kunden, Mitarbeitern, Partnern und anderen Gruppen zu interagieren, sind vielfältig. Als Faustregel gilt: Wer einen Facebook-Account hat, sollte auch bei Google+ Gesicht zeigen. Denn damit steigt die Auffindbarkeit im Internet. Wer eine Private Equity-Gesellschaft sucht und den Markt nicht im Detail kennt, der googelt. Findet der Suchende dann über eine Gesellschaft keine oder nur spärliche Informationen, sinkt das Interesse rapide.

Blog: Experte spricht

Für Private Equity-Unternehmen ist der Blog ein interessantes Medium, denn er bietet die Möglichkeit, Insider-Wissen bzw. Meinungen zu bestimmten Themen darzustellen und somit Themen-Setting zu betreiben. Zudem liefert er Content für den bestehenden Internetauftritt und kann mit anderen sozialen Medien vernetzt werden. Sind die Blogbeiträge fundiert und liefern neue Erkenntnisse, finden sie Akzeptanz und sprechen den Leser an. Um das zu erreichen, müssen sie qualitativ hochwertig sein, eine Themenvarianz bieten und in regelmäßigen Abständen erscheinen.

Ohne Strategie geht nichts

Eine durchgängige und professionelle Nutzung von Social Media ersetzt nicht die kostenträchtige Suchmaschinenoptimierung. Aber sie fördert eine bessere Präsenz auch durch eine Verlinkung der Beiträge in den Social Media-Kanälen eines Unternehmens untereinander und mit Fremdbeiträgen. Wichtig ist aber eine Social Media-Strategie. Nur wer weiß, wen er über welche Kanäle mit welchen Inhalten ansprechen will, ist erfolgreich. Gibt es Social Media Guidelines, einen Social Media Manager, eine Erfolgsmessung, einen Themenfahrplan?

Fazit

Wer eine Strategie hat, für den ist Social Media eine sinnvolle und Erfolg versprechende Ergänzung zu anderen Brand Management-Aktivitäten. Und dann bleibt auch der Einsatz finanziell und zeitlich überschaubar. Social Networks gehören mittlerweile zum Alltag. Die Private Equity-Branche öffnet sich. Europa holt auf.

C2 Birgit Brabeck

Birgit Brabeck ist Gründerin und Geschäftsführerin der PR-Agentur Vocato public relations, Köln. Zuvor hat sie mehrere Jahre bei einer internationalen PR-Agentur gearbeitet, zum Schluss als Group Head Technologie und Private Equity.