Lieferdrohnen-Start-up sammelt 7,5 Mio. USD ein

Lieferdrohnen-Start-up sammelt 7,5 Mio. USD ein
Lieferdrohnen über den Städten der Welt: An dieser Vision arbeitet das israelische Start-up Flytrex.

Flytrex entwickelt ein Management-System für Lieferdrohnen. Die Software soll die Verwaltung größerer, autonomer Drohnenflotten für logistische Zwecke ermöglichen. In der Series B-Runde sammelt das israelische Start-up 7,5 Mio. USD ein. Die Schweizer Venture Capital-Gesellschaft btov Partners beteiligt sich. Zudem investiert Benhamou Global Ventures. Langfristig verfolgt das Unternehmen ein ehrgeiziges Ziel: Drohnenlieferungen sollen zur alltäglichen Realität werden.

Lebensmittel oder die neue Bestellung aus dem Online-Shop lassen sich zunehmend mehr Menschen nach Hause liefern – das ist schlicht bequemer. Lieferanten sind mit dem Fahrrad, Roller oder Auto unterwegs. Gerade in Großstädten machen verstopfte Straßen Probleme. Das ließe sich ändern, würden Lieferdrohnen Päckchen in den Vorgarten fliegen. Die israelische Flytrex Aviation, Ltd. arbeitet seit Gründung 2013 daran, aus dieser schönen Vorstellung Realität zu machen. Das Start-up entwickelt ein Management-System für Lieferdrohnen. Mit der Software soll die Verwaltung größerer, autonomer Drohnenflotten für logistische Zwecke möglich werden. Im Idealfall lässt sich der Versand vereinfachen und die Effizienz im Zustellprozess erhöhen. Konkret bietet die Firma einen versicherten On Demand Drone Delivery-Service an. Kerntechnologie ist das cloud-basierte Steuerungssystem. Mit diesem sollen industrielle Drohnen laut Machern einfach in eine skalierbare Flotte integriert werden können. 2017 haben die Israelis eine Partnerschaft mit dem isländischen Online-Marktplatz AHA geschlossen. Seither liefern Drohnen in der Hauptstadt Reykjavik. Zudem hat das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Meilenstein erreicht. Flytrex wurde in das Drohnenpilotprogramm der US-Luftfahrtbehörde aufgenommen. In den nächsten beiden Jahren werden hier B2C-Drohnenlieferungen getestet. Damit sieht sich das Start-up in einer Position, in der es „maßgeblich an der Entstehung und Entwicklung eines Lieferdrohnen-Ökosystems“ mitwirken kann. Ein wichtiger Schritt, denn Yariv Bash, CEO und Mitgründer, verfolgt einen ehrgeizigen Plan: Man arbeite daran, „Drohnenlieferungen zur alltäglichen Realität werden zu lassen“.

Lieferdrohnen-Start-up will regulatorisches Umfeld mitgestalten

Auf dem Weg zu diesem Ziel kann frisches Kapital nicht schaden. Dieses hat sich Flytrex jetzt in der Series B gesichert. Die Schweizer Beteiligungsgesellschaft btov Partners AG investiert. Zudem engagiert sich die Benhamou Global Ventures LLC. Insgesamt erhält das Lieferdrohnen-Start-up 7,5 Mio. USD. Luca Martinelli, verantwortlichem Partner bei btov, geht es vor allem um die Pionierleistung der Israelis: Flytrex sei auf dem Weg, „den Drone Delivery-Markt zu revolutionieren und das regulatorische Umfeld aktiv mitzugestalten“. In der Tat ist das Geschäftsmodell visionärer als viele andere Ideen, mit Drohnen Geld zu verdienen. In Deutschland konzentriert sich beispielsweise das Start-up Fairfleet bisher darauf, einen Full Service rund um Drohnenflüge anzubieten. Die Münchner haben im vergangenen Jahr zwei Finanzierungsrunden abgeschlossen. Im August beteiligte sich der High-Tech Gründerfonds. Im November erweiterte die Firma die Seed-Finanzierung, auch mit neuen Investoren. Autonome Lieferungen sind hier noch kein Thema – das mag auch daran liegen, dass eben keinerlei regulatorische Rahmenbedingungen vorhanden sind. Es bleibt ein langer Weg, bis das Abendessen per Drohne im Vorgarten landet.

Flytrex Aviation, Ltd., Tel Aviv (ISR)
Tätigkeitsfeld: Drone Delivery-Service
Investoren: btov Partners AG, Benhamou Global Ventures LLC
Volumen: 7,5 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)