Patente besser überblicken: Start-up sammelt siebenstelligen Betrag ein

Patente besser überblicken: Start-up sammelt siebenstelligen Betrag ein
IPlytics will Unternehmen einen Überblick über Patentanmeldungen geben und ihnen damit im Wettbewerb helfen.

IPlytics bietet eine Analyse-Software auf Basis künstlicher Intelligenz an. Die Lösung unterstützt bei der Wettbewerbs- und Technologieauswertung. Kunden sollen Informationen über Patente recherchieren können: Anmeldungen, Bewertungen, thematische Einordnung. Die Plattform sichert sich einen siebenstelligen Betrag. ECapital steigt ein. Außerdem beteiligt sich der High-Tech Gründerfonds erneut. Mit dem frischen Kapital will das Unternehmen die Anwendung weiterentwickeln und den Vertrieb internationalisieren – im Fokus sind die USA, Korea und Japan.

Die IPlytics GmbH entwickelt ein online-basiertes Tool mit dem sich Patente analysieren lassen sollen. Die Plattform soll Technologietrends und Marktentwicklungen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erkennen, auswerten und darstellen. Das geistige Eigentum eines Unternehmens entscheidet langfristig über den Erfolg, ist sich Tim Pohlmann, Gründer und Geschäftsführer des Start-ups, sicher. Internet der Dinge und steigende Konnektivität werden nach Ansicht der Berliner Firma dazu führen, dass immer mehr patentierte Lösungen verbaut werden. Das birgt auch eine Gefahr: Strategisch platzierte Patente können ganzen Branchen aushebeln. Unternehmen haben also Interesse daran, den Überblick zu behalten und die Komplexität neuer Anmeldungen zu verstehen. Die Konkurrenz will im Auge behalten werden: Wer forscht woran, wo sind die Zukunftsmärkte von morgen? Dadurch lassen sich im Idealfall Risiken für das eigene Geschäftsmodell minimieren: Es kann strategisch reagiert werden. Pohlmann: „Wir wollen nicht den Patentanwalt ersetzen, sondern die bisher oft manuelle Analyse intelligent unterstützen.“ Die IPlytics-Plattform richtet sich an Kunden, die Domainwissen mitbringen und den Inhalt einer Patentschrift verstehen. Der lernende Algorithmus der Berliner soll die Eingaben der Nutzer verwenden, um relevante Patente zu bewerten, thematisch einzuordnen und mit weiteren Dokumenten zu verknüpfen. Die Software ist standortunabhängig. Laut Pohlmann ist die Lösung bereits weltweit im Einsatz. Das Tool ist englischsprachig und übersetzt bei Bedarf.

Technologie ist vor allem für Standard-essenzielle Patente einzigartig

Nächster Schritt soll die weitere Expansion des Vertriebs in internationale Märkte sein – im Fokus sind die USA, Korea und Japan. Außerdem will IPlytics sein Produkt technologisch weiterentwickeln. Diese Vorhaben kann das Start-up mit Hilfe einer Finanzierung in siebenstelliger Höhe angehen. Die eCapital entrepreneurial Partners AG steigt ein. Zudem engagiert sich die High-Tech Gründerfonds Management GmbH erneut. Der Frühphaseninvestor hatte sich bereits in der Seedrunde 2015 mit einem sechsstelligen Betrag bei den Berlinern beteiligt. Hannes Schill, Partner bei eCapital: „IPlytics hat es mit seinem agnostischen Analyseansatz geschafft, Patentdaten mit einer Vielzahl von anderen Datenquellen zu verknüpfen und daraus automatisiert wertvolle neue Erkenntnisse zu erzeugen.“ Insbesondere für Standard-essenzielle Patente könne das in dieser Form sonst niemand. Tatsächlich überzeugt das Unternehmen bereits Kunden in Deutschland und weltweit: Audi oder Fraunhofer, Microsoft, Canon und Huawei nutzen die Plattform.

IPlytics GmbH, Berlin
Tätigkeitsfeld: Patentanalyse-Software
Investoren: eCapital entrepreneurial Partners AG, High-Tech Gründerfonds Management GmbH
Volumen: siebenstelliger Betrag (2. Finanzierungsrunde)