Capileo Private Equity

Gebhard & Co. startet im Private Equity
Vor der Auflegung ihres ersten eigenen Dachfonds Capileo war Gebhard & Co. bereits beratend für die beiden Dachfonds der Würzburger CSA-Gruppe tätig. Seit über zwei Jahren verwaltet sie den offenen, auf Aktien an mittelständischen Unternehmen spezialisierten Investmentfonds „Falken Fonds Cash&Value“, der seither mit einer Performance von 85 % glänzt. Ihr Know-how bei der Analyse und Bewertung mittelständischer Unternehmen will Gebhard & Co. nun auf die Anlageklasse Private Equity anwenden.

Fonds, Direktinvestments und mehr
Capileo will als Co-Investor in Direktinvestments mit Losgrößen von 2 bis 5 Mio. Euro und in ausgewählte Zielfonds investieren, die nur institutionellen Anlegern zugänglich sind. 10 % des Dachfonds, dessen Anlagen noch völlig unbekannt sind („Blind-Pool“) sollen zum Zweck der Risikostreuung in alternative Anlagen wie Immobilien und Zweitmarkt-Lebensversicherungsfonds fließen. Als Gemeinsamkeit mit der CSA wirbt auch Capileo mit einem BBB-Rating der Münchener Rating Service AG, das eine „sehr gute Zukunftsfähigkeit“ zu attestieren sucht.

Keine Performance Fee, aber mitwachsende Gebühren
Es werden Verträge mit 20, 25 oder 30 Jahren Laufzeit für Einmaleinleger und Ratensparer angeboten. Von den anfänglichen Einmalaufwendungen von 15,2 % entfallen 12,4 % auf den Posten „Eigenkapitalvermittlungsprovision“. Nach Abschluß der Emissionsphase fallen rund 2,6 % jährliche Kosten an. Die Verwaltungsgebühr von 2,0 % p.a. bezieht sich allerdings auf die tatsächlich investierten Mittel und ist bei 1,2 Mio. Euro gedeckelt. Erstaunlicherweise erhöhen sich alle Gebühren um 2 % pro Jahr, was z.B. im 25. Laufzeitjahr für 60 % höhere Gebühren sorgt. Frühestens ab dem achten Beteiligungsjahr soll der Investor jährlich 5 % seiner Einlage als Gewinnanteil entnehmen können. Ab dem zehnten Jahr können per Teilkündigung 50 % entnommen werden, der Rest wird anläßlich der Auseinandersetzung am Laufzeitende ausgezahlt.

Fazit:
Für einen Private Equity-Dachfonds weist Capileo einige Eigentümlichkeiten auf, z.B. extrem lange Laufzeiten und keine Rückflüsse der Exiterlöse nach Verkaufsfortschritt. Die fehlende Performance Fee und die auf tatsächlich investiertem Kapital basierte Verwaltungsvergütung konkurrieren mit den vertriebsbedingten und exotischerweise jährlich mitwachsenden Gebühren. Es ist fraglich, welche Einschränkungen Capileo auf der Investitionsseite in Kauf nehmen muß, um sich an die vordefinierten Zahlungsströme für seine Investoren anzupassen.

Volker Deibert

Capileo Private Equity
Volumen: 120 Mio. Euro
Mindestanlage: 2.700 Euro
Laufzeit: 20, 25 oder 30 Jahre
Zeichnungsschluss:

31.12.2006, ggf. + 12 Monate

RQ-16*: 84,07 % (abweichendes Modell!)
Investment-Thema:

90 % Private Equity

(Direktinvestments und Zielfonds), 10 % Sonstiges

Anzahl

Portfoliogesellschaften:

ca. 150 Portfolio- Unternehmen
Internet www.capileo.de

* Die Kennzahl RQ-16 (=Rendite-Quotient auf Basis von 16 % Bruttorendite) gibt an, in welchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds nach Abzug sämtlicher Kosten partizipiert (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezogen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die internen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt.