German Standards Setting Institute veröffentlicht weiteres Standarddokument

German Standards Setting Institute veröffentlicht weiteres Standarddokument
Das German Standards Setting Institute hat ein weiteres Standarddokument für Vertragsverhandlungen von Start-ups und Investoren veröffentlicht: das Term Sheet.

Der Business Angels Netzwerk Deutschland e.V. (BAND) und der Bundesverband Deutsche Startups e.V. stellen über das Gemeinschaftsprojekt German Standards Setting Institute Texte zu wichtigen Verträgen zwischen Start-ups und Business Angels zur Verfügung. Jetzt veröffentlicht die Initiative ein neues Standarddokument: das Term Sheet. Dieses definiert Details der Transaktionen.

Sowohl Gründer als auch Business Angels sind in der Regel juristische Laien. Es hilft, wenn sie für Verträge im Rahmen des Gründungsprozesses Standarddokumente zur Verfügung haben. Diese typischen Texte stellt das German Standards Setting Institute (GESSI) zum kostenlosen Download bereit. Die Initiative des BAND und des Bundesverbands Deutsche Startups setzt die Dokumente in verschiedenen Arbeitsgruppen auf. Ein Vertreter einer Anwaltskanzlei übernimmt jeweils die juristische Federführung. Das erste Schriftstück des GESSI behandelt Wandeldarlehen. Jetzt folgt ein weiterer Text: das Term Sheet. Dieses ist eine ausführliche Grundsatzerklärung, ein Letter of Intent. Die Beteiligten geben eine Absichtserklärung ab und definieren die wesentlichen Eckpunkte einer Transaktion.

Standarddokument soll „Anhaltspunkte liefern, worauf zu achten ist“

Professor Dr. Christoph von Einem, Partner von Arqis Rechtsanwälte, hat das Dokument in der Arbeitsgruppe mit aufgesetzt. Er sieht in dem Text keinen Ersatz für juristische Beratung – vielmehr sollen die Standards laut von Einem Vorarbeit leisten. Sie sollen „Anhaltspunkte liefern, wie die Transaktion aussehen könnte, welche Punkte zu verhandeln sind und worauf zu achten ist“. Das Term Sheet besteht aus drei Einzeldokumenten: einführenden Verwendungshinweisen, dem Text selbst und einer Anlage mit der Aufzählung zustimmungspflichtiger Geschäfte sowie dem Standard Cap Table. Letzteres ist eine tabellarische Aufstellung über die Beteiligungsverhältnisse an einem Start-up. Außerdem sind darin Bewertung und Vermögenswerte festgehalten. Die Cap Tables können als Analyse- und Berechnungsgrundlage für weitere Finanzierungsrunden genutzt werden. Das GESSI berücksichtigt auch mögliches Interesse internationaler Geldgeber: Die Dokumente Wandeldarlehen und Term Sheet sind zweisprachig, deutsch und englisch, gehalten. Die Arbeit der Initiative ist noch lange nicht getan: Weitere Arbeitsgruppen sitzen an Dokumenten zu Arbeitsverträgen und Geschäftsführerverträgen, zu Beteiligungsverträgen und Schriftstücken zur Mitarbeiterbeteiligung.