Neun Fragen an Dr. Sven Rizzotti von useKit

useKit AG
Dr. Sven Rizzotti (l.) von der useKit AG und seine Mitstreiter

VC Magazin: Wie kam es zu der Idee für Ihr Start-up?

Rizzotti: Die Idee entstand aus dem eigenen Bedürfnis, dass wir uns im Team ständig Emails hin- und her sandten und wir alle die Emails ablegten und trotzdem immer wieder nachfragten, wenn wie Informationen suchten. Wir dachten, das muss anders gehen!

VC Magazin: Wie haben Sie erste Finanzierung Ihrer Gründungsidee gestemmt und wie verlief die weitere Suche nach Kapital(-gebern)?

Rizzotti: Die erste Finanzierung konnten wir glücklicherweise mit Preisgeldern überbrücken. Die weitere Suche verlief schwierig, da wir noch keine Kunden hatten, gleichzeitig aber sicher waren, dass unsere Idee auf Anklang stoßen wird.

VC Magazin: Was sprach gegen die Karriere als Angestellter und wie hat sich das Gründerteam zusammengefunden?

Rizzotti: Wir haben mit meinem Mitgründer Eric Fischer bereits jemandem im Team, der Unternehmenserfahrung hatte. Gefunden hatten wir uns an der Uni.

VC Magazin: Wenn Sie auf Ihre bisherigen unternehmerischen Erfahrungen zurückblicken: Welche Entscheidungen würden Sie erneut treffen?

Rizzotti: Ein eigenes Unternehmen zu starten.

VC Magazin: Verbrannte Finger gelten als gute Lehrmeister. Aus welchen schmerzhafte Erfahrungen konnten Sie besonders viel lernen?

Rizzotti: Wir haben uns zu Beginn zu stark auf die Geldsuche beschränkt und dabei die Kunden vernachlässigt. Sobald man Geld verdient, werden die Kapitalgeber kommen und das Wachstum lässt sich beschleunigen.

VC Magazin: Was sind aus Ihrer Sicht bei den Rahmenbedingungen in der Schweiz der größte Pluspunkt und das größte Manko für junge Unternehmen?

Rizzotti: Bei uns in der Schweiz gibt es inzwischen immer mehr Förderprogramme, was ich hervorragend finde. Der Start mit einem eigenen Unternehmen aus der Uni heraus ließe sich sicher vereinfachen.

VC Magazin: Gibt es (Internet-)Unternehmer, die Sie als Vorbilder oder Idole sehen?

Rizzotti: Steve Jobs – er hatte eine einfache, intuitive Bedienung als Schlüsselelement erkannt und überall durchgesetzt.

VC Magazin: Welche drei bis fünf Apps für Smartphones sind die wichtigsten Helferlein in Ihrem Alltag?

Rizzotti: Unsere eigene ProBindr App, die noch in der Testphase ist, Salesforce für den Überblick mit Kundendaten, Jira für den Überblick in der Entwicklung und Google Calendar.

VC Magazin: Wie sehen die mittelfristigen Planungen für Ihr Start-up und Ihre unternehmerische Zukunft aus?

Rizzotti: Zur Zeit sind wir wie wild dabei, neue Kunden einzubinden und mit ihren Rückmeldungen unser Produkt weiter zu verbessern. Wir konzentrieren uns noch auf direkte Verkäufe, sehen das Schwergewicht aber klar in der On-Demand Lösung.

VC Magazin: Vielen Dank für das Interview.

Das Interview führte Torsten Paßmann.

Zum Gesprächspartner
Dr. Sven Rizzotti ist Gründer und Vorstand der useKit AG (http://usekit.com/). Das Baseler Start-up will mittels der Plattform ProBindr die Zusammenarbeit über geographische und Firmengrenzen hinweg einfacher gestalten. Rizzotti hat verschiedene Preise und Auszeichnungen erhalten, darunter den Förderpreis „Venture Leaders“ für Jungunternehmer.