IBB Ventures: 15 Mio. EUR in Berliner Start-ups investiert

Ein Vierteljahrhundert IBB Ventures in Berlin

Marco Zeller und Roger Bendisch, IBB Ventures (v.l.n.r.)
Marco Zeller und Roger Bendisch, IBB Ventures (v.l.n.r.)

Bildnachweis: (c) IBB Ventures.

Im letzten Jahr hat die Berliner Beteiligungsgesellschaft IBB Ventures, der Venture Capital-Arm der öffentlichen IBB, insgesamt 15 Mio. EUR in 47 Transaktionen, darunter 11 neue Start-ups, investiert und konnte somit 75 Mio. EUR an weiteren Finanzierungen von privaten Beteiligungsgesellschaften hebeln. Sieben Unternehmen wurden zudem 2021 veräußert, darunter Ubitricity, Thermondo und Sofatutor.  Damit gehörten zum Jahresende 85 Start-ups zum Portfolio. 

Erfolgreicher Jahresabschluss

„In normalen Jahren investieren wir 12 Mio. EUR, somit lagen wir 2021 über unserem Durchschnitt und freuen uns über das erfolgreiche Jahr. Im Vorjahr 2020 investierten wir 25 Mio. EUR in 20 Start-ups und 47 Folgefinanzierungen – das war aber coronabedingt so hoch und eine Herausforderung für unsere Teamgröße. Wir freuen uns, dass es die Start-ups gut durch die Krise geschafft haben“, berichtete Marco Zeller, Geschäftsführer der IBB Ventures. Ein Aufwärtstrend zeigte sich auch beim Blick auf die Portfolioentwicklung: 2021 erzielten die finanzierten Unternehmen einen Umsatz von 563 Mio. EUR und damit ein Plus von 108 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr. „Es war ein sehr robustes Jahr“, zieht Zeller ein Fazit.

Ankerinvestor für privates Venture Capital 

Auch das aktuelle Jahr sei laut Zeller gut gestartet mit fünf neuen Beteiligungen und elf Finanzierungsrunden. Bislang wurden 2022 5,9 Mio. EUR investiert, zu denen weitere 20,5 Mio. EUR von Finanzierungspartnern hinzukommen. Die IBB Ventures wird dabei oft als Ankerinvestor von den Venture Capital-Gesellschaften gesehen und zieht mit ihren Engagements auch ausländische Venture Capitalisten an. Als Co-Investor beteiligt sich die IBB Ventures gemeinsam mit privaten Investoren an Berliner Jungunternehmen und gibt an, für jeden eigens investierten Euro weitere sechs Euro privates Venture Capital anzuziehen. Mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen ergänzte Roger Bendisch, Geschäftsführer der IBB Ventures: „Unsere Ergebnisse waren bislang super, weil der Markt und die Börse es hergaben. Momentan herrscht allerdings viel Unsicherheit bedingt durch die Krisen.“

Neuer Impact-Fonds geplant

Für dieses Jahr plant die IBB Ventures eine neue Fondsgeneration mit insgesamt 120 Mio. EUR Volumen. Davon entfallen 40 Mio. EUR auf den Anschlussfonds für die Kreativwirtschaft sowie 50 Mio. EUR auf den Technologie-Fonds. Zudem ist ein Impact-Fonds mit einem Volumen von 30 Mio. EUR geplant, der Start-ups unterstützen soll, die mit ihrer Geschäftstätigkeit einen Beitrag zur Erreichung der von den Vereinten Nationen definierten 17 Nachhaltigkeitsziele leisten. „Entscheidend ist die Impact-Komponente, hier werden wir entsprechende Monitorings durchführen. Unser bestehendes Team wird dabei Jungunternehmen unter anderem aus den Bereichen E-Learning, Klima und Healthcare mit Know-how und Kapital unterstützen“, sagte Bendisch zu den neuen Plänen.

25-jähriges Bestehen der IBB Ventures

In diesem Jahr feiert die IBB Ventures ihr 25-jähriges Bestehen. Seit 1997 flossen 1,7 Mrd. EUR Wagniskapital in Berliner Start-ups, davon hat die IBB Ventures in dieser Zeit 250 Mio. EUR beigesteuert. Berlins Wirtschaftssenator Stephan Schwarz sieht in der IBB Ventures einen der Top Drei Geldgeber für deutsche Start-ups. „Bundesweit liegt Berlin mit den Investments auf dem ersten Platz. Start-ups gehören zur DNA des Innovationsstandortes Berlin. Und wir setzen mit unserem 100-Tage Programm – der Start-up-Agenda – auf eine Förderung in den Punkten Nachhaltigkeit, Talente, digitale Verwaltung, Diversität und Female Entrepreneurship sowie eine stärkere Vernetzung von Start-ups und Mittelstand“, betonte der Senator. In das Programm haben sich neben der IBB auch Berlin Partner, die IHK sowie mehrere Verbände eingebracht.