Der Fernsehsender joiz setzt auf Interaktivität

Second Screening als Konzept

Joiz ist bereits seit März 2011 am Schweizer Markt aktiv und produziert interaktive, medienübergreifende Inhalte, die TV mit den Kanälen Internet, Mobile und Social Media verbindet. Die Synchronisation der einzelnen Vektoren in Echtzeit kommt dabei dem Second Screen-Nutzerverhalten der Zielgruppe entgegen. Die Zuschauer können mit Chats und Votings, die in die Live-Sendungen integriert sind, das Programm mitbestimmen. Die Sendungen behandeln Themen wie Musik, Mode, Nightlife, Prominente, digitales Leben, Sexualität, Politik und Umwelt. Empfangen werden kann joiz per digitalem Fernsehen, IP-TV und analogem Kabelfernsehen. Seit Mai 2012 sind die Züricher auch im analogen Netz der UPC Cablecom aufgeschaltet. Diesem Schritt ging allerdings eine Beschwerde der Kabelnetzanbieterin voraus, die sich trotz Verfügung des Bundesamts für Kommunikation weigerte, joiz ins analoge Netz aufzunehmen. Cablecom begründete die Weigerung damit, dass aus dem Programm von joiz weder ein „kultureller noch ein gesellschaftlicher Mehrwert geschöpft werden“ könne.

Kritiker und Publikum sind überzeugt

Ein anderes Bild ergab sich bei der Verleihung der Swiss ICT Awards 2011: Hier wurde joiz mit dem Preis in der Kategorie „Public“ ausgezeichnet, bei dem das Publikum online den Gewinner ermittelte. Außerdem setzte sich der Sender auch in der von der Jury vergebenen Kategorie „Newcomer“ durch. Die Jury begründete ihr Urteil damit, dass joiz Internet, soziale Netzwerke, Mobilität und TV zu einer neuen integralen Plattform verschmelze, was eine völlig neuartige Architektur und Integration von Informationssystemen bedinge.

Expansion nach Deutschland und Großbritannien

Für die nähere Zukunft hat der Schweizer Sender bereits konkrete Pläne. Im dritten Quartal dieses Jahres soll der deutsche Markt erschlossen werden, im Frühjahr 2014 der englische. Die Vorbereitungen in Deutschland laufen derweil bereits auf Hochtouren. Als Unternehmenssitz in der Bundesrepublik hat joiz Berlin auserkoren. Insgesamt 35 Mitarbeiter sollen dort alle Sendungen des deutschen Ablegers vor Ort selbst produzieren. Ausgestrahlt werden soll der frei empfangbare Sender in einigen Kabelnetzen und über einen digitalen Astra-Satelliten.

Venture Capital als Beschleuniger

Neben der Erfahrung des Gründerteams Kurt Schaad, Christoph Bürge, Peter Schulz und Alexander Mazzara standen joiz von Beginn an die Netzwerke und Mittel von Venture Capitalisten zur Verfügung. Gemeinsam mit der Schwyzer Kantonalbank stattete Creathor Ventures das Start-up mit mehreren Mio. CHF aus und beschleunigte so den Aufbau des Unternehmens. Mit Expansion und einer damit einhergehenden Einnahmensteigerung strebt joiz bis 2015 einen positiven EBITDA-Wert an. Der erste Schritt hierzu soll mit dem Start in Deutschland getan werden.