Das Medizintechnikunternehmen Miracor Medical Systems GmbH entwickelt und vertreibt eine Technologie zur Behandlung von Herzerkrankungen und Reduzierung von Herzmuskelschäden. Der Life Sciences-Anbieter will mit seiner Therapiemethode die kurz- und langfristigen klinischen Ergebnisse zu verbessern und die damit in Zusammenhang stehenden Kosten zu reduzieren. Das Unternehmen vermarktet mit dem Pressure-controlled Intermittent Coronary Sinus Occlusion-Impulse-System (PiCSO) eine Koronarsinus-Interventionsmethode, die entwickelt wurde, um die Infarktgröße zu reduzieren und die Entwicklung von Herzinsuffizienz nach einem akuten Myokardinfarkt zu verhindern.
Die PiCSO-Therapie wird im Rahmen einer Stentimplantation angewendet und erhöht intermittierend den Druck im koronaren Venensystem. Dies führt nach Aussage des Unternehmens zu einer Verbesserung der Mikrozirkulation und Perfusion des Infarktareals nach einem Infarkt und schließlich zu einem kleineren residualen Infarktareal im Vergleich zu Patienten, die nicht mit dieser Methode behandelt wurden.
Das frische Kapital soll zur Erweiterung der klinischen und kommerziellen Aktivitäten des PiCSO Impulse Systems verwendet werden. So sollen mit dem zusätzlichen Finanzmitteln die ersten klinischen Aktivitäten in den USA gestartet werden. Nach eigener Aussage möchte das Medtech-Unternehmen die Serie-C-Finanzierung nach einer weiteren Erhöhung um 8 Mio. EUR abzuschließen.
Neben der Kapitalrunde gab das Unternehmen auch die Ernennung von Olivier Delporte zum neuen CEO von Miracor bekannt. Delporte hat 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Geschäftsleitung, in erster Linie in der Medizintechnikindustrie. Vor seiner Tätigkeit bei Miracor war er Mitglied im Senior Management von PneumRx (von BTG im Jahr 2015 übernommen), Tryton Medical, Guidant und Abbott Vascular.
Der Berliner Venture Capital Investor Peppermint VenturePartners, der die aktuelle Finanzierungsrunde angeführt hatte, hatte sich erst im Juli an einem Unternehmen zur Behandlung koronarer Herzerkrankungen beteiligt. Zusammen mit Creathor Venture, NRW.Bank, Peppermint VenturePartners, HTGF, KfW und Getz Brothers investiere Peppermint in einer Series B-Finanzierung 5,2 Mio. EUR in das Kölner Medizintechnikunternehmen CryoTherapeutics.
Der Venture-Capital-Investor Earlybird hatte im August 2016 das erste Closing des neuen Earlybird-Health-Tech-Fonds bekannt gegeben. Der speziell für Investitionen in die Medizintechnologie geschaffene Fonds hat eine Zielgröße von 100 bis 120 Mio. EUR. Investieren soll der Earlybird-Health-Tech-Fonds in zwölf bis 15 Frühphasenunternehmen aus den Bereichen Medizintechnik, Digital Health und Diagnostik.
Der Medizintechnik-Investor SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement hatte in den vergangenen Monaten zahlreiche Investments getätigt. So hatte der Tübinger Wagstumsfinanzierer z.B. im September in den Wirbelsäulenimplantate-Hersteller EIT Emerging Implant Technologies aus Tuttlingen, im Juli in den Regensburger In-Vitro-Diagnostik-Anbieter numares und im Juni in das Robotik-Unternehmen Tryomotion investiert. In das Robotik-Start-up aus Graz, das Rehabilitationslösungen für Schlaganfall-Patienten anbietet hatte auch die österreichische Venture Capital-Gesellschaft aws Gründerfonds investiert.
Miracor Medical Systems GmbH Wien (AT)
Tätigkeitsfeld: Life Sciences
Investoren: Peppermint VenturePartners GmbH via the Peppermint CBF-1 fund, aws Fondsmanagement GmbH via aws Gründerfonds, BioMed Partners AG, Earlybird, Delta Partners, SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement mbH
Volumen: 7 Mio. EUR (3. Finanzierungsrunde)
