Bildnachweis: KfW Capital/Habermehl.
Der Wachstumsfonds Deutschland hat zwei Jahre nach seinem Final Closing als Dachfonds fast 825 Mio. EUR – und damit bereits vier Fünftel seines Gesamtvolumens von rund 1 Mrd. EUR – an 41 Zielfonds vergeben. Über diese Venture-Capital-Fonds wurden bislang mehr als 360 Technologieunternehmen aus unterschiedlichen Branchen finanziert. Die frühe Portfolio-Performance bestätigt laut KfW Capital den hohen Qualitätsanspruch der geförderten Geschäftsmodelle sowie ihre Relevanz für zentrale Zukunftsfragen.
KfW Capital hatte den Fonds im Auftrag des Bundes im Rahmen des Zukunftsfonds strukturiert, das Fundraising verantwortet und fungiert als Anlageberater. Die Verwaltung erfolgt über die Universal Investment Gruppe. Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil privaten Kapitals: Über 70 % des Volumens stammen aus dem Privatsektor – auch von neuen Investorengruppen. Für KfW Capital gilt der Wachstumsfonds damit als Musterbeispiel für die erfolgreiche Mobilisierung von privatem Wachstumskapital.
Breite Diversifikation im Portfolio
Der Fonds investiert diversifiziert über Sektoren und Phasen:
- 39 % entfallen auf ICT,
- 35 % auf Life Science,
- 26 % auf weitere Innovationsfelder wie DeepTech, IndustrialTech, ClimateTech und FoodTech.
Phasenbezogen fließen die Mittel zu 54 % in Growth-Fonds, 35 % in Early-Stage-Fonds und 11 % in generalistische Fonds.
Marktsignal und internationale Aufmerksamkeit
„Der Wachstumsfonds hat sich als starkes Instrument für Wachstumskapital in Europa etabliert. Durch seine innovative Strukturierung konnte ein intelligentes Zusammenspiel von staatlichem und privatem Kapital umgesetzt werden“, sagt Dr. Jörg Goschin, Vorsitzender der Geschäftsführung von KfW Capital. Besonders erfreulich sei, dass neue institutionelle Investoren für die Assetklasse Venture Capital gewonnen werden konnten – ein wichtiger Impuls für das europäische Ökosystem. „Seinen Investitionsschwerpunkt hat der Wachstumsfonds Deutschland in der so wichtigen Growth-Phase, in der die Skalierung und Finanzierung des Wachstums der Technologieunternehmen stattfindet. Für das verbleibende Fünftel der Investmentsumme sehen wir weiter attraktive Opportunitäten zur Portfolioabrundung sowohl auf Ebene der VC-Fonds als auch für direkte Co-Investments. Aktuell ist der Zeitpunkt für VC-Investments nach der Bewertungskorrektur der Boomjahre 2020 und 2021 sehr gut und es befinden sich einige sehr aussichtsreiche VC-Fonds im Fundraising“, so Goschin weiter. Auch international stößt das Modell auf Interesse, Österreich plant etwa ein ähnliches Produkt für seinen Markt.
Zweite Fondsgeneration ab 2026
Aktuell arbeitet KfW Capital an der Konzeption des Wachstumsfonds II, dessen Fundraising 2026 starten soll. Der Fonds richtet sich erneut an professionelle Investoren wie Versicherungen, Stiftungen, Family Offices, Versorgungswerke und Pensionskassen. Die Anschlussstrategie soll die positive Wirkung des ersten Fonds verstetigen und weiteres privates Kapital für Technologie- und Start-up-Finanzierungen mobilisieren.



