Christopher Private Equity (Ausgabe 2/2007)

Risikogedämpft und steuerwirksam
Der Fokus des Christopher Private Equity 7-Fonds liegt auf der Finanzierung von mittelständischen Unternehmen der Branchen Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) mit Schwerpunkt Deutschland. Unternehmen in Start-up- oder Seed-Phasen bleiben bewusst außen vor. Durch Abnahmeverpflichtungen abgesicherte Projektinvestitionen und fremdkapitalähnliches Mezzanine-Kapital sollen Situationen wie z. B. die Einführung von Innovationen, weit überdurchschnittliches Wachstum, Unternehmensnachfolge oder die Ausgliederung von Unternehmensteilen realisiert werden. Die Betreuung der Investments erfolgt durch die Hess-Hofheim Medien- und Produktionsberatung e.K. sowie die ebenfalls in Gründwald bei München ansässige A.C.H. GmbH. Ein obligatorisches Rating der Zielunternehmen nimmt RS Rating Services AG vor.

 

190,03% Ausschüttungsprognose
Das Mindestrating für eine Mezzanine-Finanzierung ist mit „BB-” festgelegt. Gegenüber klassischem Private Equity erscheint das Ausfallrisiko geringer, die Wiederverwendung von Rückflüssen für weitere Investitionen dieses gewerblich geprägten Fonds sorgt neben steuerlichen Effekten für einen größeren Vertrauensbedarf auf Anlegerseite. Die Mindestzeichnung beträgt nur 10.000 Euro und wird zu 20% des Zeichnungsbetrages zuzüglich dem Agio bei Zeichnungsannahme fällig, der Rest von 80% zum Ende des auf den Beitritt folgenden Halbjahres, spätestens also am 31.12.2007. Mindestvolumen für ein Closing ist eine Mio. Euro. Die für die Jahre 2012 bis 2016 geplanten Ausschüttungen werden mit insgesamt 190,03% beziffert – überraschend detailliert für Private Equity. Die Durchschnittsrendite vor Steuern soll 9,0% p. a. betragen.

 

Gebührensparen durch Reinvestition?
Die anfänglichen Einmalkosten (ohne Berücksichtigung des Agios von 5%) von 11,83% und jährlichen Kosten von 2,17% werden im Prospekt an zahlreichen Stellen auf das gesamte, durch Reinvestitionen auf das 3,5-Fache erhöhte Finanzierungsvolumen bezogen und lesen sich dann mit ca. 4,5% sehr moderat. Die Gewinnbeteiligung erscheint anlegerfreundlich: Erst nach Rückführung an die Anleger von 160% erhält das Management eine Gewinnbeteiligung von 3% – leider mit Catch-up-Klausel.

 

Fazit:
Aufgrund der Historie des Initiators handelt es sich bei diesem Fonds konsequenterweise um ein Produkt, das die Themen Medien und Private Equity/Mezzanine zusammenbringt. Die im Prospekt gemachten Rechenspiele lassen die Kosten jedoch niedriger erscheinen, als sie sich bei herkömmlicher Berechnungsmethode ergeben: Legt man Einmalkosten und Agio auf die Laufzeit um, ergibt sich mit den jährlichen Kosten eine Gesamtkostenquote auf das Kommanditkapital von 4,37% pro Jahr.      

 

Volker Deibert