Sachsen LB Corporate Finance Holding (Ausgabe 11/2004)

Breit diversifiziertes Portfolio
Bereits seit 1996 ist die CFH als Beteiligungsgesellschaft aktiv. Die 100 %ige Tochter der Sachsen LB investiert in technologieorientierte, wachsende Unternehmen. Frühphasen- und Wachstumsfinanzierungen bilden den Schwerpunkt im gegenwärtigen, aus 42 Unternehmen bestehenden Portfolio. Investments in mehr als zehn Private Equity Funds dienen der zusätzlichen Diversifizierung des Risikos. Die CFH investiert sowohl direkt auf eigene Rechnung – refinanziert durch die Sachsen LB – als auch als Manager von Beteiligungsfonds, an denen außer der Sachsen LB zusätzlich fremde Investoren beteiligt sind.

Unabhängige Geschäftsführung
Trotz der engen Verzahnung mit der Sachsen LB ist die CFH in der Führung ihrer Geschäfte weitgehend unabhängig. Zwar müssen die Investmententscheidungen von einem Komitee, das mit drei Vertretern der  Bank und zwei externen Beratern besetzt ist, abgesegnet werden. Umgekehrt gibt es aber keinerlei Druck, Investments einzugehen, die im besonderen Interesse der Bank liegen. „Die Bank ist renditeorientiert und will Capital Gains sehen“, betont Christian Vogel, Geschäftsführer der CFH.

Auch regelmäßige Erträge sind wichtig
Die Anlagestrategie von CFH ist außer auf Wertzuwächse auch auf die Erzielung regelmäßiger Erträge ausgerichtet. „Regelmäßige Einnahmen geben uns zusätzliche Handlungsspielräume“, erläutert Harald Rehberg, Prokurist der CFH. So hat CFH mit einem Genußschein für die Biesterfeld AG, den europäischen Marktführer für den Vertrieb von Spezialchemikalien und Kunststoffen, risikobehaftetes stilles Beteiligungskapital investiert, das eine überdurchschnittliche laufende Verzinsung aufweist.

Maßgeschneiderte Finanzkonzepte
Gesucht werden stille und offene Beteiligungen an wachstumsstarken Unternehmen mit qualifiziertem Management und zukunftsorientierten Konzepten. Dem Unternehmer wird eine für die jeweilige Problemstellung maßgeschneiderte Finanzierung in der Regel durch die Kombination mehrerer Finanzierungsformen zur Verfügung gestellt. Als klassischer Finanzinvestor geht CFH dabei vorwiegend Minderheitsbeteiligungen ein, das Investitionsvolumen reicht bis zu 5 Mio. Euro, wobei zum einen durch die Beteiligung von Co-Investoren und Fördermittel, zum anderen aber auch durch eine Ausnahmeregelung durch die Gesellschafter ein Mehrfaches dieser Summe angeboten werden kann.

Alleinstellungsmerkmale
In der Konzentration der eigenen Investments auf die von anderen Investoren oftmals vernachlässigte Region Nord- und Ostdeutschland – Beteiligungen im übrigen Bundesgebiet werden in der Regel als Co-Investment übernommen – sieht Christian Vogel Wettbewerbsvorteile für CFH. Ein noch wichtigeres Unterscheidungsmerkmal sieht er jedoch im aktiven Engagement zur Wertsteigerung nach Abschluß der Beteiligung. „Wir pflegen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Zeit. Daher legen wir großen Wert auf einen intensiven Dialog mit den Unternehmen und stehen ihnen als sehr engagierter und aktiver Investor laufend zur Seite“, so Vogel.

Erfolg durch umfassende Expertise des Teams
Dabei kommt CFH die branchenübergreifende, langjährige Erfahrung des Managementteams zugute. Die zur Zeit neun Investmentmanager verfügen über detailliertes Fachwissen in allen Finanzierungsfragen und eine breite Branchenexpertise. Regelmäßig werden externe Berater bei wichtigen Entscheidungen hinzugezogen. Mehrere Erfolge der vergangenen zwölf Monate, so der Verkauf des Anlagevermögens der Redinomedica AG, die Veräußerung der Anteile an eShip Inc. oder die gelungene Restrukturierung von Cortex konnten durch die Unterstützung des Investors entscheidend vorangebracht werden.

Jährliche Investments von 15 bis 20 Mio. Euro geplant
Die mittelfristige strategische Ausrichtung sieht jährliche Investments auf eigene Rechnung der CFH in Höhe von 15 bis 20 Mio. Euro vor. Frühphaseninvestments sind dabei nur sehr selektiv im Rahmen von großen und guten Konsortien und Fund-of-Funds-Konzepten geplant. Die Allokation in technologieorientierte mittelständische Unternehmen wird unter Berücksichtigung der Branchenkenntnisse der CFH-Manager erfolgen. Die Mittelständler sollten auf Basis einer zukunftsweisenden Technologie nachhaltige Wachstumsperspektiven aufweisen und die Profitabilitätsschwelle zumindest auf EBITDA-Basis bereits erreicht haben. Auch kleinere MBOs sind geplant.

Beteiligungsfinanzierung unterstützt Strukturpolitik
In Zusammenarbeit mit der sächsischen Staatsregierung und der Ostsächsische Sparkasse Dresden arbeitet die CFH an einem neuen Modell/Fonds zur Stärkung des Mittelstandes in Sachsen. Ziel ist es dabei, die lokalen Stärken der Sparkassenorganisation mit der Kernkompetenz einer Landesbank zu nutzen. Für Christian Vogel wird der neue Fonds ein weiteres Beispiel für die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den staatlichen Stellen des Wirtschafts- und des Finanzministeriums und den Beteiligungsgesellschaften der Sparkassenfinanzgruppe werden. „Sachsen wächst, und wir werden einen Teil des Wachstums durch innovative Finanzierungen ermöglichen und fördern“, blickt er lokalpatriotisch und optimistisch in die Zukunft.

Ralf Thielemann

Investitionskriterien von CFH
– Kompetentes, zukunftsorientiertes Management
– Klar erkennbare Wettbewerbsvorteile
– Wachstumschancen, zukunftsweisende Strategie
– Ertragsstärke
– Aussagekräftiges Controlling- und Planungssystem
– Exitperspektive nach drei bis fünf Jahren