CGS Management (Ausgabe 4/2006)

Buy & Build statt Buy & Sell
Hinter dem Namen CGS Casparis Gloor Lanz & Co. aus Pfäffikon in der Schweiz verbergen sich die drei Partner Rico M. Casparis, Peter F. Gloor und Dr. Rolf Lanz. Alle drei Herren waren über Jahrzehnte erfolgreich als Manager in verschiedenen industriellen Branchen tätig, in denen sie nun Buy-out-Beteiligungen an kleineren bis mittelgroßen Unternehmen erwerben und entwickeln. Folgende Branchen sind hierbei im Zentrum des Interesses:

– Elektronik und Ingenieurwesen
– Maschinenbau
– Prüf- und Messwesen
– Werkzeuge und Geräte
– Bauzubehör
– Kunststoffproduktion und Ausrüstung

Damit wären wir auch schon bei einer Besonderheit des im Jahre 1995 gegründeten Fondsmanagers CGS: Es werden Beteiligungen eben nicht nur ge- und verkauft, sondern ein sehr operativer Ansatz verfolgt und sogenannte Branchencluster gebaut.

Targets für MidCap-Käufer
Als Basis für ein solches Cluster wird ein Plattform-Unternehmen erworben und durch gezielte Akquisitionen kleine-rer, ergänzender Einheiten erweitert. Nach einigen Jahren operativer Entwicklungsarbeit lassen sich die so gebildeten, mittelgroßen Unternehmensgruppen an strategische Investoren oder MidCap Buy-out-Investoren verkaufen. Bis dahin wurden komplementäre Einheiten zusammengeführt, Produktpaletten gestrafft, der Marktauftritt modernisiert, die Kapitalausstattung auf eine solide Schiene gestellt und so mancher entbehrliche Kostenfaktor unschädlich gemacht – kurzum, all das anstrengende, aber lohnende Tagesgeschäft eines Unternehmensentwicklers erledigt. Der enge Kontakt und die starke Einbindung der in diesem Geschäft erfahrenen Partner mindert das Risiko, daß unerwünschte Entwicklungen zu einem drastischen Wertverfall im Portfolio führen. Der besondere Mehrwert, den CGS für die Investoren in ihre Fonds liefert, liegt neben dem operativen Einsatz des Teams in der Transformation von Unternehmenseinheiten. Aus einigen kleineren Einheiten, für die sich kaum Kaufinteressenten finden und deren Kaufpreise entsprechend attraktiv sind, wird eine profitable, mittelgroße Einheit mit der nötigen kritischen Masse gebildet, für die wesentlich mehr Käufer bereitstehen.

Fonds Nr. 2 liegt zur Zeichnung auf
CGS investiert in kleine und mittlere Industrie- und Technologie-Unternehmen in Europa. Der Focus für die Kernunternehmen der aufzubauenden Gruppen liegt im deutschsprachigen Raum und hier vor allem in der Schweiz. Für Partnership I verfügte CGS über investierbares Eigenkapital von mehr als 60 Mio. CHF, welches sich durch Hinzunahme von Fremdkapital hebeln ließ. Derzeit befindet sich das Haus in der Plazierungsphase seines zweiten Fonds „CGS Private Equity Partnership II“ mit einem Zielvolumen von 150 bis 180 Mio. CHF. Die Fonds von CGS sind primär an institutionelle Investoren und in zweiter Linie an Privatinvestoren adressiert, die eine attraktive Rendite auf CHF-Basis bei gleichzeitig begrenzten Risiken und in traditionellen Branchen erwirtschaften möchten. Die Mindestzeichnung beträgt für institutionelle Investoren 5 Mio. CHF, für Privatanleger 500.000 CHF. Die Investment-Strategie von CGS sieht vor, in denjenigen Industrien, in denen die General Partner seit langem zu Hause sind, mittels einer Buy & Build-Strategie ein hohes Wertzuwachspotential bei gleichzeitig moderaten Risiken zu realisieren. Hierzu gehört die Nutzung von Skaleneffekten, eine bessere Wahrnehmung am Markt oder Synergien durch Clusterbildung in den aufgebauten industriellen Gruppen. Zielunternehmen sind überwiegend Spin-offs oder Familienunternehmen mit Nachfolgeproblemen, in jedem Fall solche in einer kritischer Entwicklungsphase. Das Team hebt gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern die wirtschaftlichen Potentiale in den Zielunternehmen und fördert nachhaltiges Wachstum für den Unternehmenswert auf mittelfristige Sicht.

Führende Schweizer Adressen an Bord
Der erste Fonds „CGS Private Equity Partnership I“ wurde im Jahr 1999 mit einer geplanten Duration von sieben Jahren aufgelegt. Bislang schlug der Fonds in seiner Wertentwicklung nicht nur den SMI-Index, sondern sicherte sich auch einen Platz im Top Quartile unter den europäischen Buy-out-Fonds seines Jahrgangs. Insgesamt dürfen sich die Investoren des ersten Fonds auf eine Netto-Rückzahlung ungefähr in doppelter Höhe ihres Kapitaleinsatzes freuen. Auf die sieben institutionellen Investoren des ersten Fonds, zu denen führende Schweizer Finanzinstitutionen gehören, entfallen rund 92 % des Fondsvolumens, der Rest wurde von 13 vermögenden Privatpersonen einschließlich des Managementteams aufgebracht. In ihrem neuen Fonds will das CGS-Team mindestens 2 % des Fondsvolumens aus privaten Mitteln bereitstellen.

Ein Fonds – zwei Leitgesellschaften
Nach dem Plan, passende Cluster zu bilden, wurden die Investitionen des ersten Fonds in zwei industrielle Gruppen mit jeweils einer Leitgesellschaft gegliedert:
1.) Im Bereich Electronic Manufacturing Services Group (EMS) fungiert die Electronicparc Holding AG als Leitgesellschaft. Dieses aus vier Schweizer und einem rumänischen Unternehmen bestehende Cluster wurde im Juli 2005 mit der börsengehandelten Firma Cicorel zu CICOR Technologies verschmolzen. CICOR ist an der SWX unter dem Kürzel „CICN“ gelistet.
2.) Leitgesellschaft des Process Instrumentation-Clusters ist die Bourdon-Haenni Holding AG, die aus den beiden in der Branche bekannten Marken Haenni (CH) und Bourdon-Sedeme (F) fusioniert und durch ergänzende Unternehmens-käufe verstärkt wurde. Im November 2005 wurde dieser anerkannte Marktführer seines Sektors an die Schweizer Baumer Gruppe verkauft.

Fazit:
Auch mit einem Volumen von 180 Mio. CHF würde der in der Plazierung befindliche Fonds „CGS Private Equity Partnership II“ eher zu den kleineren Playern am Markt gehören. Die Spezialisierung auf Branchen, in denen die Partner über besonderes Know-how verfügen, und auf so kleine Unternehmen, die bei der überwiegenden Mehrheit der Buy-out-Fonds durch das Raster fallen, machen CGS gemeinsam mit ihrem konsequenten Geschäftsmodell des Baus sinnvoller Unternehmensgruppen in Eigenregie zu einem beachtenswerten Nischenanbieter. Mit dem Erfolg seines ersten Fonds hat das Team bewiesen, daß seine Strategie aufgeht.

Volker Deibert

Investitionsschwerpunkte
– Phase: kleine und mittlere Buy-outs
– Branche: traditionelle Bereiche d. Industrie u. Technologie
– Region: Europa mit Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum

Steckbrief
– Standort: Pfäffikon, Schwyz
– Gründung: 1995
– Gesellschafter:  3
– Anzahl der Investmentprofessionals: 6 (inkl. Gründer)
– Verwaltetes Kapital (per 31.12.2005): 60 Mio. CHF
– Webseite: www.cgs-management.com
– Ansprechpartner: Lars Niggemann (e-Mail: [email protected])