Wer gründen will, sollte surfen

Gründerportale

  • Ein guter Ausgangspunkt ist www.gruendungskatalog.de von der KfW Mittelstandsbank und dem BMWi, wo Informationen rund um das Thema Selbstständigkeit gebündelt sind. Mitte Mai waren im Gründungskatalog 8.565 kommentierte Links in acht Rubriken (u. a. Finanzierung, Tools und Gründung regional) eingetragen, die wiederum in rund 800 Kategorien unterteilt sind. Ebenfalls von der öffentlichen Hand betreut wird www.existenzgruender.de Hier hilft das BMWi beim Weg in die Selbstständigkeit – von den ersten Schritten bis zur Führung des Unternehmens. Hohen Wert bieten das Expertenforum und die „Gründungswerkstatt“ mit umfangreichen Tools, Tipps und Links.
  • Sehr umfangreich präsentiert sich die Website www.gruenderstadt.de, wo sich neben vielen kostenlosen Informationen auch kostenpflichtige Inhalte wie Muster für Verträge oder Businesspläne finden lassen. Die Diskussionsforen sind dank der Fülle der Themen sehr vielfältig, pendeln aber zwischen lebhaft und quasi-tot. Dank der Vielfalt und des Umfangs ist die Gründerstadt eine empfehlenswerte Anlaufstelle für Gründer und Jungunternehmer.
  • Die Termine für Gründer und Jungunternehmer unter www.starternetz.com sind stets aktuell gehalten. Zu den monatlichen Experten-Chats erscheinen Newsletter mit weitergehenden Informationen. Als Service findet sich eine kleine, aber wesentliche Liste mit kommentierten Links, Literaturempfehlungen und Finanztipps. Hervorzuheben sind hier besonders die für Akademiker relevante Rubrik „Gründen aus der Hochschule“ und das Chat-Archiv, in dem alle monatlichen Experten-Chats seit Januar 2004 redaktionell bearbeitet zur Verfügung stehen.
  •  „Wissen für Gründer und Unternehmer“ ist auf www.foerderland.de sowohl umfangreich als auch nachvollziehbar strukturiert. Gerade potenzielle Gründer, die noch ganz am Anfang stehen, finden hier viele sinnvolle Informationen. Besonders die Übersicht über die Rechtsformen sowie die knapp 250 Fachbeiträge fallen positiv auf. Hintergrundwissen transportiert die Rubrik „Standort Deutschland“.

 

Weitere Gründerportale

  • Die Website www.gruendungszuschuss.de kombiniert statische Informationen mit der Dynamik der Weblogs. Jeder sei ein Unternehmer, heißt es auf der Startseite, daher informiert die Website über alle wesentlichen Aspekte der Gründungsfinanzierung über die finanziellen Aspekte eines aktiven Unternehmens bis hin zu Pressearbeit und Networking. Vor allem die sorgfältig aufbereiteten Informationen zum Thema Businessplan sind eine nützliche Unterstützung bei der Suche nach Kapitalgebern.
  • Die Seite www.existxchange.de ist ein Portal mit Fachartikeln und zahlreichen Informationen sowie eine Plattform von und für Existenzgründer, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen. Das Spektrum reicht von Grundwissen bis hin zu Expertenartikeln, dazu kommen die Rubriken Literatur, Links, Service (dahinter versteckt sich ein Branchenbuch Existenzgründung) und ein Forum. Die Seite ist stets aktuell und macht einen aufgeräumten Eindruck, wobei die Community in den Diskussionsforen jedoch nicht besonders aktiv ist.
  • Neben den genannten überregionalen Portalen finden sich viele lokale Gründerseiten wie www.newcome.de, das Gründerportal des Landes Baden-Württemberg, www.gruenden-in-berlin.de oder www.go-dus.de (Raum Düsseldorf) im Netz.

 

Gründerwettbewerbe

U. a. von Porsche und den Sparkassen wurde der deutsche Gründerpreis (www.deutscher-gruenderpreis.de) initiiert. Dieser wird jährlich in den Kategorien Schüler, Start-up, Aufsteiger und Lebenswerk vergeben. Auf der Website finden sich unter Service auch ein nützliches Glossar sowie diverse Checklisten. Unter www.start2grow.de informiert das Dortmund-project über seine drei Gründungswettbewerbe (IT, Mikrotechnik und branchenübergreifend). Sie sind überregional ausgerichtet und schütten mit die höchsten Preisgelder deutscher Gründungswettbewerbe aus. Der „Innovationspreis der deutschen Wirtschaft“ (www.innovationspreis.com) wird bereits seit 1980 vergeben und ist damit nach eigenen Angaben die weltweit älteste Auszeichnung dieser Art. Neben Großunternehmen und mittelständischen Unternehmen werden auch Start-ups in einer eigenen Kategorie ausgezeichnet. Weitere Informationen über die verschiedensten Businesswettbewerbe finden sich unter www.biz-awards.de, die beispielsweise unter „Gründer“, „IT/Internet“ und „Marketing“ sortiert sind.

 

Adressen zur Kapitalsuche

An www.kfw-mittelstandsbank.de kommt kaum vorbei, wer Kapital sucht, denn die KfW fördert junge Unternehmer mit verschiedenen Programmen, u. a. Startgeld, Mikrodarlehen und ERP-Startfonds. Für Gründer im Hightech-Bereich sollte www.high-tech-gruenderfonds.de erste Anlaufstelle sein, denn der erst seit anderthalb Jahren bestehende Fonds ist der derzeit aktivste Seed-Finanzierer Deutschlands. Neben Informationen zu Kriterien und Konditionen einer Finanzierung helfen auch Vordruck und Anleitung zur Erstellung eines Businessplans bei der Kapitalsuche. Eine gute Übersicht über die Förderinstitute Bayerns, des Bundes und der Länder gibt es über die LFA Förderbank Bayern – und zwar über www.lfa.de > Service > Förderinstitute. Wer neben Geld Kontakte sucht, sollte sich auf jeden Fall auch www.business-angels.de anschauen. Auf der Seite des Business Angels Netzwerks Deutschland fehlen naturgemäß direkte Förderangebote, wohl aber gibt es viele Ansprechpartner.

 

Software-Paket und Start-Messe

Als Querschnittsveranstaltung, welche die Bereiche Franchising, Unternehmensgründung, -führung, -wachstum und –nachfolge abdeckt, hat sich die Start-Messe etabliert. Gründer können dreimal jährlich Aussteller aus allen wichtigen Bereichen und Branchen treffen und am kostenfreien Vortrags- und Workshopprogramm teilnehmen. Auf www.start-messe.de stehen Termine, Orte und weitergehende Details zur jeweiligen Veranstaltung.

Seit März liegt das „Softwarepaket für Gründer und junge Unternehmer“  des Bundeswirtschaftsministeriums in der neunten Version vor. Die Planungs-, Controlling- und Lern-Software lässt sich unter www.softwarepaket.de kostenfrei herunterladen. Besonders Gründer und Jungunternehmer können von der Mischung aus meist guten Einzelpublikationen, Lerneinheiten, Arbeitsblättern, Checklisten oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Businessplanerstellung profitieren. Allerdings ist kaufmännisches oder technisches Wissen zwingende Voraussetzung, um das Programm am Anfang effizient zu verwenden: Die Programmoberfläche ist nicht einheitlich, viele Module sind nicht verzahnt und eine Programmhilfe fehlt. Mittlerweile hat das BMWi ein Update veröffentlicht,  das neben vielen kleinen Aktualisierungen auch eine neue Version des E-Learning Businessplans beinhaltet.

 

Fazit:

Bei der Gründung eines Unternehmens ist die Entwicklung der viel zitierten „zündenden Idee“ meist leichter als die nachfolgenden Aufgaben. Doch glücklicherweise findet die heimische Gründerszene umfangreiche und weitgehend kostenfreie Hilfe im Internet – mal von der öffentlichen Hand, vielfach privatwirtschaftlich organisiert und via Foren auch von anderen Gründern. Neben den genannten Portalen können weitere Websites, etwa von Kapitalgebern oder Gründerwettbewerben, Starthilfe geben.

Torsten Paßmann
                       
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