Bessere Bedingungen für LBOs

Panthermedia/Steve Ball

Niedrige Kreditvolumen

Das drohende „fiskalische Kliff“ und die nahenden Präsidentschaftswahlen in den USA, die Schuldenprobleme in Europa und eine potenzielle Wachstumsverlangsamung in China bergen Risiken, welche die Leveraged Loan-Märkte nach wie vor belasten. Laut Standard & Poor’s Leveraged Commentary & Data (S&P LCD) belief sich das Kreditvolumen zur Finanzierung von Leveraged Buyouts (LBO) in den USA im zweiten Quartal 2012 auf 11,6 Mrd. USD (ggü. 8,2 Mrd. USD im ersten Quartal). Laut diesem Anbieter von Leveraged Finance-Daten blieben die Kreditvolumen in den ersten beiden Monaten des dritten Quartals niedrig und waren im August besonders bescheiden. Die jüngste Entwicklung entspricht den seit 2010 verzeichneten Werten, liegt aber weiterhin deutlich unter den Rekordniveaus des zweiten Quartals 2007, als sich die Kreditvergabe auf 68,2 Mrd. USD belief.

Verbesserte Bedingungen für Leveraged Loans

Die Risikoaufschläge (Spreads) für Leveraged Loans stiegen im zweiten Quartal 2012 sowohl für größere als auch kleinere LBOs, was die Finanzierung entsprechender Transaktionen verteuerte. Allerdings haben sich die Bedingungen seither verbessert. Laut der US-Notenbank hat die Mehrheit der US-Banken ihre Kreditvergabestandards in diesem Zeitraum weiter gelockert, während die Kreditnachfrage abermals zunahm. Zudem sind die Spreads seit Juni gefallen, obwohl sie vergleichsweise hoch bleiben. Per Ende August betrug der Pro-Rata-Spread für große LBOs 505 Basispunkte (Bp), während der Aufschlag für die institutionelle Tranche bei 559 Bp stand. Obwohl die Ausfallquote im August (ausgehend von einem Rekordtief von 0,17% im Dezember 2011) auf 1,07% stieg, lag sie damit nach wie vor deutlich unter dem historischen Durchschnitt von 3,4%.

Transaktionen wieder etwas gewagter

Die am Verhältnis Preis/EBITDA gemessenen Übernahmepreise fielen im 2. Quartal 2012 auf 7,95 (von 8,34 im 1.Q 2012). Niedrigere Kaufpreise sind zwar allgemein positiv, sie hängen aber auch von der Qualität der getätigten Transaktionen ab. Der Eigenkapitaleinsatz im Rahmen großer LBOs ging auf 35,9% zurück. Dieses Niveau ist unseres Erachtens nach wie vor angemessen und birgt keine substanziellen Ausfallrisiken. Derweil nutzten die Fondsmanager die wieder bessere Verfügbarkeit von Fremdkapital, sodass das Verhältnis Fremdkapital/EBITDA im 2. Quartal 2012 auf 4,9 stieg (ggü. 4,5 im ersten Quartal). Große LBOs haben üblicherweise leichter Zugang zu Fremdkapital, was per Ende August in einem höheren Fremdkapital/EBITDA-Verhältnis von 5,0 zum Ausdruck kam (ggü. 4,6 für mittelgroße Markttransaktionen). Allgemein sind die Transaktionen nun wieder etwas gewagter, geringerem Eigen- bzw. höherem Fremdkapitaleinsatz ist das Renditepotenzial höher.

Auf der Positivseite signalisieren rückläufige Spreads, geringere Eigenkapitalbeiträge für große LBOs und gelockerte Kreditvergabestandards ein günstigeres operatives Umfeld für LBO-Transaktionen. Auf der Negativseite halten die Unsicherheiten in den wichtigsten Wirtschaftsregionen an, und die Kreditvergabe der Banken ist nach wie vor zurückhaltend.

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