ResearchGate wächst mithilfe von Bill Gates und anderen berühmten Investoren

Das Netzwerk für Wissenschaftler erhielt im März hohen Besuch: Kanzlerin Angela Merkel, die selbst ein Faible für Wissenschaft hat, fühlte sich sichtlich wohl beim Team von ResearchGate.

Im Mai 2008 gründeten die Mediziner Dr. Ijad Madisch und Dr. Sören Hofmayer sowie der Informatiker Horst Fickenscher die ResearchGate GmbH. Heute hat das Unternehmen seinen Sitz in Boston und der deutschen Start-up-Metropole Berlin. Der Gründer Ijad Madisch studierte Medizin und Computerwissenschaften in Boston. Er selbst arbeitete damals an einem Forschungsprojekt, bei dem er ab einem gewissen Punkt an seine Grenzen stieß. Keiner konnte ihm zu einem Ergebnis verhelfen oder ihm Rat erteilen. „Da kam mir die Idee für ein Netzwerk für Wissenschaftler“, erinnert sich der Gründer von ResearchGate zurück. Ein soziales Netzwerk zu etablieren, das Forschern hilft, ihre Ergebnisse mit anderen zu teilen und einen globalen Austausch ermöglicht, war damals die Vision für die Entwicklung der Online-Plattform. Madisch sagt: „Unser Hauptziel ist es, dass Wissenschaftler das Netzwerk nutzen, um effizienter zu forschen und den Fortschritt schneller voranzutreiben.“ Was vor einigen Jahren nur eine Idee war, ist heute Realität geworden.

Hervorragende Entwicklung

G2 Ijad MadischDas Wachstum macht sich besonders an den stetig steigenden Nutzerzahlen bemerkbar. Im September 2010 waren über 500.000, Mitte dieses Jahres sind schon drei Millionen Nutzer registriert. Der Arzt und Informatiker Madisch ist überzeugt, dass sein Unternehmen auf einem guten Weg ist: „Es könnte kaum besser sein: Fast drei Millionen Wissenschaftler sind bei ResearchGate angemeldet.“ Erste Investitionsrunden fanden 2010 und 2012 mit Benchmark Capital, Founders Fund und Accel Partners statt. Im November 2012 übernahm das Start-up seinen Wettbewerber scholarz.net. Madisch freut sich über das bisher Erreichte: „Die ersten beiden Finanzierungsrunden haben uns geholfen, das Netzwerk so zu bauen, dass es Wissenschaftlern hilft zu kollaborieren, ihre Ergebnisse weiterzuverbreiten und sich einen Namen zu machen.“

Illustrer Investorenkreis

Im Rahmen der dritten Finanzierungsrunde sammelte ResearchGate im Juni dieses Jahres insgesamt 35 Mio. USD ein. Tenaya Capital, Dragoneer Investment Group und Thrive Capital sowie Microsoft-Gründer Bill Gates und die Altinvestoren beteiligten sich an dem deutschen Start-up. „Der Prozess war reibungslos. Uns war es wichtig, Partner zu finden, die vom Erfolg ResearchGates überzeugt sind und zu uns passen“, äußert sich Madisch positiv zu den Geldgebern. Das frische Kapital soll für neue Lösungen zur Veröffentlichung von Forschungsdaten eingesetzt werden. Die Monetarisierung über die bislang kostenlose Stellenbörse soll zeitnah erfolgen. Diese Art von Einnahmequelle ermöglicht es, die Community weiterhin kostenfrei anzubieten. „Wissenschaftler werden nie für die Nutzung des Netzwerks zahlen müssen“, versichert Madisch.

Ausblick

Das Ziel von Ijad Madisch ist, ResearchGate zum Hauptinstrument für wissenschaftliche Forschungen zu machen. Weitere Zukunftspläne sind bereits vorhanden: „Wir werden in naher Zukunft neue Wege zur Publikation von Forschungsdaten sowie eine Programmierungsschnittstelle anbieten. Des Weiteren ist ein Marktplatz für Laborprodukte in Planung.“ Der ResearchGate-Gründer hat sich hohe Ziele gesetzt – die frisch eingesammelten 35 Mio. USD sollten bei ihrer Verwirklichung hilfreich sein.

Kurzprofil ResearchGate GmbH
Branche: Technologie
Firmensitz: Berlin/Cambridge (USA)
Mitarbeiterzahl: >100
Umsatz:
Investoren: u.a. Bill Gates, Tenaya Capital, Founders Fund, Benchmark, Accel Partners, Joachim Schoss
Internet: www.researchgate.net