Neun Fragen an Anna-Lena Lewerenz von zeitfest


zeitfest bietet ein Online Tool und eine App, mit der Kunden Termine buchen können VC Magazin: Was sprach gegen die Karriere als Angestellter und wie hat sich das Gründerteam zusammengefunden?
Lewerenz: Die Arbeit als Mitglied eines professionellen Teams in einem etablierten Unternehmen ist eine super Voraussetzung, sich auf die Selbständigkeit vorzubereiten. Die Umsetzung der eigenen Idee bietet jedoch eine ganz andere Art der Gestaltungsfreiheit, die nicht mit dem Angestelltendasein vergleichbar ist! Christopher Rudolf hat seinen Developer-Job bei einer Schweizer Bank aufgegeben, um zurück nach Berlin zu ziehen und zeitfest umsetzen zu können. Hier bin ich als Mitgründerin dazu gestoßen, als er sich nach Leuten mit Designhintergrund umgesehen hat. Zusammen sind wir in der Lage, ein richtig gutes Produkt genau nach unseren Vorstellungen zu entwickeln, ohne viel Geld und Zeit für externe Entwickler und Designer aufwenden zu müssen.

VC Magazin: Wenn Sie auf Ihre bisherigen unternehmerischen Erfahrungen zurückblicken: Welche Entscheidungen würden Sie erneut treffen?
Lewerenz: „Lean“ ist definitiv ein Ansatz, den ich immer wieder verfolgen würde. Wir haben von Anfang an mit Dienstleistern zusammengearbeitet, die unsere Software im Arbeitsalltag eingesetzt haben. So konnten wir uns an den konkreten Bedürfnissen orientieren, ohne potenziell falsche Annahmen treffen zu müssen. Bislang hat sich keines unserer Features als unnötig erwiesen, und nach wie vor entwickeln wir zeitfest in sehr enger Zusammenarbeit mit unserem wachsenden Kundenstamm weiter. Neukunden loben uns regelmäßig dafür, wie durchdacht das System ist und wie gut wir die Bedürfnisse und Problemstellungen unserer Zielgruppe kennen.

VC Magazin: Verbrannte Finger gelten als gute Lehrmeister. Aus welchen schmerzhaften Erfahrungen konnten Sie besonders viel lernen?
Lewerenz: So richtig verbrannt haben wir uns noch nicht. Einer der Gründe ist vermutlich, dass wir schon einige verlockende Angebote von potenziellen Partnern ausgeschlagen haben, die „so etwas ähnliches“ in einem anderen Bereich entwickeln wollten. Man verliert schnell den Fokus, wenn man beginnt, die Wünsche anderer zu erfüllen und dabei die eigenen vergisst.