7×7 Unternehmenswerte Deutschland I

Hohe Kosten

Insgesamt 14 Mio. EUR will die Emittentin einsammeln. Davon sollen laut Prospekt 7 Mio. EUR in Beteiligungen investiert werden, 2,4 Mio. EUR sollen in Mezzanine-Darlehen fließen, sodass relativ bald erste Rückflüsse erwartet werden. Wohin der Differenzbetrag fließt, lässt der Prospekt im Unklaren. Die Kosten sind allerdings hoch: Für Vertrieb und Konzeption des Fonds fallen Gebühren von 20,6% des geplanten Zielvolumens an. Das Fondsmanagement erhält ein Honorar von 1,9% der Pflichteinlage. Außerdem wird es an den ausschüttungsfähigen Gewinnen mit 20% beteiligt. Vergütungen in diesen Größenordnungen sind in der Branche durchaus üblich, allerdings gibt es keine sonst gängige Hurdle Rate. Stattdessen müssen die Anleger ihre Gewinne mit dem Management bereits ab dem Zeitpunkt teilen, an dem sie 100% ihrer Einlage zurückerhalten haben. Üblich ist eigentlich eine Schwelle ab einer Rendite von etwa 8%.

Unklare Regelung beim Agio

Fragezeichen wirft die Regelung zum Agio auf: Es beträgt bis zu 5% des gezeichneten Kapitals, die genaue Höhe legt die Emittentin „abhängig vom jeweiligen Anleger“ fest, heißt es im Prospekt. Allerdings fehlt eine Erklärung, nach welchen Kriterien die Höhe des Ausgabeaufschlags bemessen wird und warum nicht alle Anleger gleich behandelt werden. Hier schrillen die Alarmglocken. Jeder Anleger hat übrigens die Wahl, ob er dem Fonds als Direktkommanditist oder als Treugeber der Treuhandkommanditistin beitritt. Die Mindestzeichnungssumme beträgt in jedem Falle 10.000 EUR.

Fazit:

Mit einer Kapitalanlage nicht nur auf finanzielle Rendite, sondern auch auf sozialen Mehrwert abzuzielen, ist ein ehrenwertes Ziel. Das sehr breit gefächerte Investitionsspektrum könnte diesen Grundgedanken jedoch verwässern. Hinter den Konditionen des Fondsangebots stehen an vielen Stellen Fragezeichen. Interessierte Anleger sollten sich über das Angebot über den Prospekt hinaus sehr genau informieren, bevor sie eine Investitionsentscheidung treffen.