2014 – Ein Boom-Jahr für M&A?

Gute Voraussetzungen geschaffen

Dabei liefert eine Analyse von M&A-Vertragsdetails deutliche Hinweise für einen verkäuferfreundlichen Markt. Die CMS European M&A Study 2013 belegt unter anderem, dass Verkäufer ihre Gesamthaftung durchschnittlich weiter senken konnten. So enthalten 54% der untersuchten Verträge eine Haftungshöchstgrenze von weniger als 50% des Kaufpreises. Über die vergangenen Jahre haben Verkäufer es erreicht, die durchschnittlichen Verjährungsfristen für Garantieansprüche auf, zum Teil deutlich, unter 24 Monate zu begrenzen. Verkäufern ist es außerdem gelungen, Kaufpreisanpassungsmechanismen eher zu vermeiden und mit sogenannten Locked Box-Klauseln auf Transaktionssicherheit zu bestehen.

Niedrigzinsen behindern Verkäufe

Dennoch trennen sich Verkäufer derzeit eher zögerlich von ihren Unternehmensanteilen. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Ein Faktor für die Zurückhaltung kann in dem anhaltend niedrigem Zinsniveau liegen. In den vergangenen Jahren sank der Leitzins der Europäischen Zentralbank von 4,00% im Juni 2007 auf einen historischen Tiefstand von nunmehr 0,25%. Ein solch niedriges Zinsniveau ermöglicht zwar dem Käufer, Fremdkapital wieder einfach und kostengünstig aufzunehmen. Damit werden Verkäufer aber vor die schwierige Frage gestellt, wie mit dem Veräußerungserlös verfahren werden soll. Die Rechnung der Unternehmensinhaber ist dabei einfach: Selbst geringe Gewinne ihrer Unternehmen übertreffen derzeit die Zinsen, wäre der Verkaufserlös auf einem Bankkonto angelegt. Potenzielle Verkäufer scheinen daher geneigt, ihre Beteiligungen zu halten, weil der zu vereinnahmende Erlös vergleichsweise geringere Rendite erwarten lässt.

Streitpunkt Kaufpreis

Auch aus diesem Grund setzen viele Verkaufsinteressenten den aufzurufenden Kaufpreis höher an, als eine Unternehmensbewertung nach der klassischen Ertragswertmethode dies bestätigen würde. Käufer dagegen sind in diesen Fällen nicht bereit, sich auf den gewünschten Kaufpreis einzulassen. Dies belegen die Ergebnisse der in Zusammenarbeit mit finance durchgeführten CMS-Transaktionspanels, bei welchen unter anderem über 100 CFOs nach ihrer Markteinschätzung befragt werden. In erster Linie bei strategischen Transaktionen stößt hier die These überhöhter Kaufpreise und weit auseinanderliegender Bewertungen auf breite Zustimmung. Zudem haben Kaufinteressenten infolge hoher Kaufpreise deutlich gesteigerte Erwartungen an den gesamten Verkaufsvorgang, insbesondere an den Due Diligence-Prozess. Eine deutliche Mehrheit der im Rahmen der CMS-Transaktionspanels befragten CFOs beurteilt dabei eine lückenlose Due Diligence-Prüfung als noch wichtiger als vor der Finanzkrise. Beobachten lässt sich insofern die Tendenz aufseiten der Verkäufer, vor dem Beginn eines Transaktionsprozesses ihrerseits eine Vendor Due Diligence-Prüfung durchzuführen.