BVK-Statistik: Venture Capital-Markt bleibt stabil

540 Unternehmen erhalten im 1. Halbjahr eine Beteiligungsfinanzierung

BVK-Statistik: Venture Capital-Markt bleibt stabil
BVK-Statistik: Venture Capital-Markt bleibt stabil

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Die Corona-Folgen haben im ersten Halbjahr 2020 laut der Statistik des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) zu keinem massiven Einbruch im deutschen Markt für Beteiligungskapital geführt. So wurden zwischen Januar und Juni des laufenden Jahres 540 Unternehmen mit Beteiligungskapital finanziert, 360 davon mit Venture Capital. Insgesamt flossen den Portfoliounternehmen der Beteiligungsgesellschaften 5,7 Mrd. EUR an Private Equity zu. Ulrike Hinrichs, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) sprach von einem „durchaus robusten Investitionsniveau angesichts der widrigen Begleitumstände der letzten Monate“.

Unbeeindruckt stark präsentiert sich der Markt im Bereich der Frühphasenfinanzierungen: 1,02 Mrd. EUR haben Beteiligungsgesellschaften im bisherigen Jahresverlauf als Venture Capital investiert. In den beiden Halbjahren 2019 waren es 0,87 Mrd. EUR bzw. 1,05 Mrd. EUR. „Ein Covid-19-Einbruch ist im Venture Capital-Markt erfreulicherweise nicht zu beobachten. Hier dürften auch die schnellen Maßnahmen der Bundesregierung über das Start-up-Schutzschild geholfen haben“, kommentierte Hinrichs und fügte an. „Mit Blick auf das Gesamtjahr bleibt abzuwarten, ob die Marktdynamik ausreicht, den seit 2015 laufenden Aufwärtstrend bei den Venture Capital-Investitionen fortzusetzen.“

Buyout-Sektor gibt spürbar nach

Einen deutlichen Rückgang verzeichnete der BVK bei den Later Stage-Finanzierungen. Die Investitionen in Buyouts erreichten in den ersten sechs Monaten 2020 nicht das Niveau des Vorjahres. Insgesamt 4,44 Mrd. EUR wurden bei Übernahmen investiert und damit deutlich weniger als im ersten Halbjahr 2019 (5,24 Mrd. EUR) und im zweiten Halbjahr 2019 (5,92 Mrd. EUR). Allerdings handelte es sich beim Jahr 2019 um das mit Abstand investitionsstärkste Jahr in Deutschland. „Vor dem Hintergrund der Covid-19 Epidemie war klar, dass dieses Investitionsniveau nicht erreicht werden kann“, ordnete Hinrichs die Zahlen ein. Knapp 60 Buyouts wurden in den ersten sechs Monaten gezählt.

Minderheitsbeteiligungen deutlich unter Vorjahresniveau

Deutlich hinter dem Vorjahr zurück blieben die meist mittelstandsorientierten Minderheitsbeteiligungen (Wachstums-, Replacement- und Turnaround-Finanzierungen). Sie summierten sich auf 260 Mio. EUR (Hj. 1 2019: 620 Mio. EUR; Hj. 2: 1,46 Mrd. EUR). Der Rückgang ist maßgeblich auf das Fehlen großer Einzelinvestments bei etablierten Mittelständlern und reiferen Jungunternehmen zurückzuführen.
Die gesamte, vorläufige Statistik für das erste Halbjahr 2020 finden Sie hier.