MBG Baden-Württemberg: Rekordergebnisse durch Corona-Hilfen

Hohe Nachfrage seitens der Start-ups nach Mezzanine und Existenzgründung

MBG Baden-Württemberg: Rekordergebnisse durch verlängerte Corona-Hilfen
MBG Baden-Württemberg: Rekordergebnisse durch verlängerte Corona-Hilfen

Bildnachweis: (c) VC Magazin.

Die Coronapandemie sorgte bei der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg (MBG) im Jahr 2021 für neue Rekordergebnisse: Die MBG hat 125 Vorhaben mit einem Volumen von 68 Mio. EUR realisiert, wie am Donnerstag auf der Pressekonferenz der MBG vermeldet wurde. Im Vorjahr 2020 waren es 99 Vorhaben mit einem Volumen von 33 Mio. EUR. Vor allem Start-ups hatten großes Interesse an den von Bund und Land verlängerten Corona-Hilfen.

Ukraine-Krieg bringt Unsicherheit mit

Trotz der positiven Vermeldungen aus dem letzten Jahr schafft die aktuelle geopolitische Situation für Sorgenfalten. „Wir werden dieses Jahr einen Einbruch erleben. Wir erleben es bei den Energiepreisen, die beim Verbraucher ankommen werden. Zusätzlich haben wir durch den Einfuhr- und Ausfuhrmarkt – Lieferketten, Versorgungsstrukturen, Zulieferungen – massiv ins Stocken gekommen. Zeitgleich stehen wir in einem enormen internationalen Wettbewerb und haben Herausforderungen, die nach Umsetzung schreien. Dazu gehören die Digitalisierung, der Fachkräftemangel und die Energieversorgung. Wir brauchen Unternehmen in Baden-Württemberg, die mit dieser Situation umgehen können, stabil sind, neue Ideen und Geschäftsmodelle entwickeln. Wir brauchen leistungsstarke Gründerinnen und Gründer“, sagt Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Das sieht auch Guy Selbherr, Vorstand der Bürgschaftsbank und Geschäftsführer der MBG: „Viele Unternehmen werden sich in den kommenden Monaten mit den Post-Corona-Folgen und verstärkt mit der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit und der Erhöhung des Digitalisierungsgrades beschäftigen.“

Zweiter Platz im deutschlandweiten Vergleich

Das Investitionsvolumen der MBG hat sich damit im letzten Jahr verdoppelt und beschert der Beteiligungsgesellschaft im deutschlandweiten Vergleich einen zweiten Platz mit jeweils knapp 20% bei der Anzahl und dem Volumen. Eine wichtige Rolle spielte dabei das Mezzanine-Beteiligungsprogramm BW, welches mit im Vergleich zu 2020 enormen 31 Mio. EUR (2020: 7 Mio. EUR) vor allem Start-ups förderte. Das Programm wurde bis 20. Juni diesen Jahres verlängert, da die Nachfrage weiter hoch ist. Start-ups und junge Mittelständler können sich mit Mezzanine-BW auch Betriebsmittel über stille Beteiligungen bis maximal 1,8 Mio. EUR sichern. Gerade bei den Herausforderungen des letzten Jahres mit erschwerten Marktzugängen und verschobenen Finanzierungsrunden konnte die MBG damit Liquiditätslücken schließen. „Start-ups sind an vielen Stellen der Mittelstand von morgen, aber ohne eine ausreichende Finanzierung mit Wagniskapital gibt es keinen Schub nach vorne. Es ist daher sehr wichtig, dass die MBG einen neuen Risikokapitalfonds im letzten Jahr operativ zum Laufen gebracht hat, der die Start-ups in der Anfangsphase unterstützen kann“, so Dr. Rapp weiter und betonte dabei das herausragende Engagement der MBG in der Krise und die Unterstützung der Jungunternehmen mit den vielfältigen Programmen. Dem schließt sich auch Dirk Buddensiek, Vorstandsmitglied der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg und Geschäftsführer der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg, an: „Eins unser Highlights aus 2021 ist unser BW-Start-up-Fonds. Wir haben erste spannende Projekte vor dem Abschluss stehen und unser Team screent weiter den Markt. Ebenso hat mich sehr gefreut, dass auch unser klassisches Unternehmensgeschäft im letzten Jahr durchaus stark und erfolgreich war. Unsere Unternehmen im Land sind stark und engagiert und greifen dabei auch auf unsere Unterstützung zurück.“

Beteiligungsvolumen um das Fünffache gestiegen

Auch beim Existenzgründungsprogramm konnte die MBG deutlich zulegen. Das genehmigte Beteiligungsvolumen belief sich hier auf 28,2 Mio. EUR und damit das Fünffache des Vorjahres. Mit 55 Genehmigungen stieg auch die Anzahl von zuvor 23 deutlich an. Ausfälle verzeichnete die MBG mit einem Volumen von knapp 6 Mio. EUR in 34 Fällen und damit deutlich weniger als noch 2020 bei 50 Fällen und 15,5 Mio. EUR. Damit konnte auch der geplante Jahresüberschuss mit 8,9 Mio. EUR deutlich das Vorjahr übertreffen.