Therapien mit geringen Nebenwirkungen

Neue Behandlungsmöglichkeiten gegen chronische Entzündungserkrankungen

IZB Außenansicht
IZB Außenansicht

Bildnachweis: © IZB, © sterna biologicals.

sterna biologicals ist ein Immunologieunternehmen im klinischen Stadium, das neuartige Behandlungsmöglichkeiten für chronische Entzündungskrankheiten des Typs zwei wie Asthma und Colitis ulcerosa entwickelt. Beheimatet in Marburg und im Innovations- und Gründerzentrum (IZB) in Martinsried bei München, entwickelt das Unternehmen Wirkstoffkandidaten, die sehr früh in die Entstehungsphase von Krankheitsprozessen eingreifen und dadurch eine ursächliche Therapie mit geringen Nebenwirkungen ermöglichen sollen. 

Um die genannten Krankheiten besser behandelbar zu machen, bedient sich sterna der DNAzym-Technologie, also katalytisch aktiver, einzelsträngiger DNA-Moleküle. „Die

Christian Pangratz, sterna biologicals
Christian Pangratz, sterna biologicals

DNAzym-Technologie ermöglicht es sterna, die Expression überregulierter, krankheitsrelevanter Gene durch den Abbau ihrer mRNA zu normalisieren und somit einen therapeutischen Effekt herbeizuführen“, erklärt Christian Pangratz, CEO von sterna biologicals. Pangratz sitzt seit Anfang 2018 an der Spitze des Unternehmens und verfügt selbst über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Biotechbranche. Gegründet wurde sterna 2006 von drei Wissenschaftlern

Dr. Peter Hanns Zobel, sterna biologicals
Dr. Peter Hanns Zobel, sterna biologicals

der Universität Marburg, parallel zu deren wissenschaftlichen Karrieren. „Sterna biologicals ist seit 2020 bei uns erfolgreich im IZB ansässig. Wir freuen uns, eine so große Vielfalt an Life Science- und Biotech-Start-ups unter dem Dach des IZB zusammenzubringen. Der Austausch der Start-ups untereinander, aber auch mit den akademischen Nachbarn sowie die vorhandene Infrastruktur leisten einen großen Beitrag für die innovative Forschung auf dem Campus Martinsried“, sagt Dr. Peter Hanns Zobel, Geschäftsführer des IZB.

Aktuelle Phase-II-Studie

Das Alleinstellungsmerkmal von sterna biologicals besteht in der Kombination aus der Beherrschung der DNAzym-Technologie auf Forschungs-, Entwicklungs- und Herstellungsebene sowie der Fähigkeit, krankheitsrelevante Prozesse an Schlüsselstellen zu adressieren, die für andere Technologien nur sehr schwer oder gar nicht erreichbar sind. „Im Moment fokussieren sich unsere klinischen Entwicklungsprogramme SB010 und SB012 auf die Indikationen moderates bis schweres Asthma und moderate bis schwere ulzerative Colitis. Das Volumen des globalen Asthmamarkts lag 2020 bei 24,6 Mrd. USD“, berichtet Pangratz und bezieht sich dabei auf Zahlen von Presedence Research. Das Volumen des Weltmarkts für ulzerative Colitis betrug 2022 rund 5,6 Mrd. USD. 

Künftige Kooperationen möglich

Bisher ist sterna biologicals noch keine Kollaboration mit größeren Pharma- oder Biotechunternehmen eingegangen. „Nach Abschluss der momentan laufenden Phase-II-Studie mit SB010 bei mittelschweren bis schweren Asthmatikern und den Formulierungsarbeiten für die Phase-IIb-Entwicklung von SB012 wären Partnerschaften allerdings denkbar“, so der sterna-CEO weiter. Unterstützung bei der Durchführung seiner klinischen Studie erfährt sterna beispielsweise durch das Unternehmen VisionHealth, welches mit seiner App-Technologie chronisch lungenkranken Patienten dabei hilft, ihre Inhalationstherapie effektiver zu nutzen. Für die Studie wurde die Kata Clinical-App so angepasst, dass sie die Run-in-Phase zur Patientenvorbereitung und die Therapietreue unterstützen sowie die korrekte Durchführung der Inhalation mit SB010 gewährleisten soll. 

Investoren willkommen

Im Jahr 2020 konnte sterna eine Series A-Finanzierung in Höhe von insgesamt 22 Mio. EUR in zwei Tranchen generieren.

Kurzprofil sterna biologicals
Kurzprofil sterna biologicals

„Für die Finanzierung der Phase-IIb-Entwicklung von SB010 und SB012 ist eine Series B-Finanzierung geplant“, sagt Pangratz. Die Planung soll vor dem Sommer abgeschlossen sein, die Ansprache der Investoren wird nach diesem gestartet werden. In erster Linie sollen institutionelle Venture Capital-Investoren in der EU, den USA und Asien angesprochen werden, die im Bereich Life Sciences beziehungsweise Biotech investieren. Der Abschluss der Finanzierungsrunde ist für das zweite Quartal 2023 geplant.