Investment „As a Service“ für Finanzinstitute

Mit White-Label-Lösungen Produkte schneller am Markt platzieren

Bild: Pexels.com, Lukas
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Um Kunden heute möglichst umfassende Finanzdienstleistungen anbieten zu können, nutzen immer mehr Unternehmen Lösungen, mit denen sie neue Anlageprodukte unkompliziert in ihr bereits bestehendes Portfolio aufnehmen können. Was eine White-Label-Lösung ist und warum eine Kooperation mit UnitPlus neue Möglichkeiten eröffnet, beschreibt Phillip James, Senior Business Development Manager – DACH bei ETFmatic im Gespräch.

ETFmatic bietet Investmentlösungen “As-a-service” an. Was bedeutet das und wie unterstützen Sie Unternehmen und Start-ups? 

„As a Service“ bedeutet, dass wir alles, was zur Bereitstellung von Anlagedienstleistungen für Endkunden erforderlich ist, in einem Paket verpacken. Dieses besteht aus sämtlichen Faktoren, die für den Betrieb, die Technologie, regulatorische Genehmigungen und ein gesamtes Geschäftsmodell relevant sind. Dieses innovative Gesamtpaket gibt unseren Kunden die Möglichkeit, ihre Produkte und Lösungen deutlich schneller und günstiger auf den Markt zu bringen als mit einer internen Entwicklung.

Gleichzeitig müssen sich Unternehmen dank dem Prinzip hinter “As a Service” nicht auf Prozesse konzentrieren, die sie von den kommerziellen Aspekten ablenken würden. In Ergänzung dazu führt basierend auf unseren Erfahrungen ein Investmentangebot zu einer Kombination aus verbesserter Umsatzgenerierung, gesteigerter Kundenzufriedenheit und langfristiger Kundenbindung im B2B-Bereich. Die regulatorische, rechtliche und operative Abwicklung übernehmen parallel wir.

Dies gilt nicht nur für Startups, sondern auch für etablierte, traditionelle Akteure, welche die digitale Transformation beschleunigen möchten. Trotz der Tatsache, dass diese möglicherweise einige der grundlegenden Determinanten zur Verfügung haben, stellen wir häufig fest, dass die Institute aufgrund organisatorischer Hürden nicht in der Lage sind, die heutige Veränderungsgeschwindigkeit zu bewältigen. Dies wird im heutigen Markt aber erwartet. Wir ermöglichen es unseren Kunden, schnell die erforderlichen kommerziellen Proof Points zu erhalten, ohne die Art von Vorab-Investition tätigen zu müssen, welche normalerweise mit der Einführung neuer Finanzprodukte in traditionellen Instituten verbunden ist.

Derzeit ist die wirtschaftliche Gesamtlage angespannt. Merken Sie bei ETFmatic Auswirkungen auf Ihr Geschäftsmodell?

Im aktuellen Umfeld erkennen wir klare Bewegungen: Marktvolatilität, hohe Inflation und steigende Zinsen sorgen für eine Verschiebung der Stimmung in Richtung Investitionen mit unseren B2B-Partnern. Das hat zur Folge, dass Startups vorsichtiger mit ihrer Go-to-Market-Strategie (GTM)-Strategie umgehen. Finanzierungsrunden dauern so länger und dementsprechend auch die Projektplanung und -umsetzung. Wir bleiben geduldig, weil wir wissen, dass Investment-as-a-Service-Lösungen die Beziehung zwischen Marken und Nutzern stärken können, indem sie ein Produkt anbieten, welches das adressiert, was Kunden in Zukunft erreichen möchten.

Gerade mit UnitPlus hat ETFmatic ein in Deutschland prominentes Target. Was war für Sie der ausschlaggebende Punkt der Beteiligung und Kooperation?

Wir haben uns kürzlich dazu entschieden, eine Partnerschaft mit UnitPlus einzugehen, um das weltweit erste ETF-Anlageprodukt mit einer nahtlos integrierten Zahlungsfunktion auf den Markt zu bringen. Dieses Produkt ermöglicht es, auf Investitionen zuzugreifen und zudem aus dem Portfolio über die UnitPlus-Debitkarte zu bezahlen.

Dies ist eine spannende Fallstudie für die reale Anwendung von Investment as a Service-Lösungen. Dies ist das erste Mal, dass ETF-Portfolios in den internationalen Zahlungsraum integriert werden, und dies gibt UnitPlus-Nutzern Zugang zu einer sehr bequemen Anlagelösung, bei der das Geld jederzeit zur Verfügung steht. Dies bedeutet für den Endkunden, dass ihm ein Produkt zur Verfügung steht, das auf seine Investitions- und Ausgabenbedürfnisse zugeschnitten ist.

UnitPlus hatte eine einzigartige Idee und konnte diese mithilfe von IaaS und BaaS verwirklichen – Die ETF-Portfolios werden von der ETFmatic Seite übernommen und Karten, Zahlungen, Kredit, KYC und Compliance werden von der Aion/ Vodeno Seite bereitgestellt.

Dieses Beispiel unterstreicht, welches Potenzial sich hinter einer Banking-as-a-Service Partnerschaft verbirgt, indem wir neue Innovationen auf der Nutzerseite bzw. kommerziellen Seite realisieren. Wir freuen uns sehr darüber, der Wegbereiter einer solchen Revolution zu sein.

Vielen Dank für das Interview!

Über den Interviewpartner:

Phillip James ist als Sr. Development Manager tätig und verantwortet den gesamten DACH-Raum in Hinblick auf die Geschäftsentwicklung von ETFmatic.