Bildnachweis: campus toelz.
Getrieben von geopolitischen Veränderungen gerät die heimische Wirtschaft zunehmend unter Druck, ihre Geschäftsmodelle anzupassen. Neben der Fokussierung auf neue Wachstumsfelder gewinnt die politische und finanzielle Förderung von Forschung und Entwicklung weiter an Bedeutung. Neues Wissen muss schneller in produktive Anwendungen überführt werden. Entscheidend sind unternehmerisches Engagement und die effiziente Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft. Dafür steht die Initiative campus toelz.
Zwischen München und den Alpen präsentiert sich Bad Tölz als dynamischer Standort. Die Nähe zur Isar, zum Tegernsee und zu den Bergen macht die Stadt ganzjährig attraktiv. Durch ihre Lage zwischen Lenggries und Holzkirchen sowie zwischen Miesbach und Weilheim ist Bad Tölz zudem als das Zentrum des Oberlands zu verstehen. Mehrere zukunftsweisende Bauprojekte werden die Stadt in den kommenden Jahren zu einem bevorzugten Standort im Süden Münchens machen. Ein wesentlicher Beitrag zur Ansiedlung von Technologieunternehmen kommt dem von Dr. Hannspeter Schubert initiierten campus toelz zu. Auf der Tölzer Höhe entstehen auf circa 25.000 m² mehrere Gebäude, deren Konzeption sich insbesondere an technologiegetriebene, entwicklungsstarke Unternehmen richtet. Der erste Bauabschnitt mit insgesamt 4.000 m² wird in wenigen Wochen eröffnet.
Motor für Innovationen
Gerade in einer Zeit, in der bekannte Geschäftsmodelle ausgedient haben und neue, international wettbewerbsfähige Entwicklungen gefragt sind, gewinnt der Technologietransfer an Bedeutung. Dabei geht es einerseits darum, vorhandenes Wissen besser verfügbar zu machen, und andererseits um die schnellere Umsetzung in neue Produktivität. Am campus toelz wird hierzu, auch mit politischer Unterstützung, die Hochschule München ein Technologietransferzentrum einrichten. Unternehmen am Campus, aber auch in der Region, können von einer projektbezogenen Kooperation profitieren. Adressiert werden insbesondere Unternehmen in Wachstumsfeldern wie neue Materialien, Robotik, Künstliche Intelligenz, Simulationstechnik sowie Security and Defence.
Nachhaltigkeit und Modernität
Auf einem hangartig angelegten Areal entstehen vier Gebäude mit unterschiedlicher Nutzung. Die Nachhaltigkeit, sowohl im Bau als auch im Betrieb, stand bei der Konzeption im Mittelpunkt. Beton aus eigenem Kies, fassadenintegrierte PV-Anlagen, begrünte Dächer, die Einbindung von Fernwärme aus Biomasse sowie ein intelligentes Wassermanagement sind zentrale Bestandteile des Konzepts. Der erste Bauabschnitt zeigt bereits die Modernität der Architektur: Schräge Fassaden und Dächer betonen die markante Formsprache der Gebäude. Die Anordnung der Baukörper wird durch campusartige Außenanlagen ergänzt. Die angebotenen Räume in den hallenartig konzipierten Gebäuden eignen sich für Produktions-, Entwicklungs- oder Büronutzungen. Sie betonen die Variabilität, wie sie neue und effiziente Abläufe in innovativen und wachsenden Unternehmen erfordern.
Leuchtturmprojekt in der Metropolregion
Bad Tölz liegt im Süden Münchens und ist über öffentliche Verkehrsmittel sowie neue Straßenanbindungen gut in die Region integriert. Mit dem campus toelz wird das bisherige Vakuum in Bezug auf Technologiestandorte im südlichen Bereich der Metropolregion geschlossen. Gleichzeitig wird die Region durch Partnerschaften gestärkt. Der Nukleus der am Standort angesiedelten Unternehmen bildet den Kern eines Netzwerks, das sich an Unternehmen und Mitarbeitende der Region richtet. Zusätzlich werden strategische Partner des Campus eingebunden – darunter Unternehmen, die Hochschule München, Fördereinrichtungen und Cluster-Organisationen. Der campus toelz ist Ausdruck einer Aufbruchstimmung und begrüßt engagierte Start-ups, Grown-ups und Hidden Champions.
Über den Autor:
Dr. Hannspeter Schubert, Holzkirchen, ist Initiator des campus toelz, erfolgreicher Unternehmer und Beteiligungsführer mehrerer mittelständischer Produktionsunternehmen. Er setzt Impulse für Innovation, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit.