Smartbax erhält 4,7 Mio. EUR in Pre-Series-A-Finanzierung

Entwicklung neuartiger Antibiotika

Münchner Start-up entwickelt neue Wirkmechanismen für Antibiotika (c) Mediagfx - stock.adobe.com
Münchner Start-up entwickelt neue Wirkmechanismen für Antibiotika (c) Mediagfx - stock.adobe.com

Bildnachweis: Mediagfx – stock.adobe.com.

Das Münchner Biotech-Unternehmen Smartbax hat den ersten Abschluss seiner Pre-Series-A-Finanzierungsrunde über 4,7 Mio. EUR bekanntgegeben. Die Runde wurde von den neuen Investoren Anobis Asset und Bayern Kapital angeführt. Weitere Mittel stammen von UnternehmerTUM Funding for Innovators sowie den Bestandsinvestoren High-Tech Gründerfonds (HTGF) und Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF). Eine zweite Tranche steht neuen Investoren weiterhin offen.

Fokus auf neue Wirkmechanismen gegen Resistenzen

Mit dem frischen Kapital will Smartbax seine proprietäre Pipeline niedermolekularer Antibiotika weiterentwickeln. Ziel ist es, bakterielle Resistenzen durch neuartige Wirkmechanismen zu überwinden. Der am weitesten fortgeschrittene Wirkstoffkandidat ist ein Inhibitor, der einen bislang ungenutzten Schritt in der Lipopolysaccharid-Synthese gramnegativer Bakterien blockiert. In präklinischen Studien zeigte der Wirkstoff bereits Wirksamkeit gegen multiresistente Stämme und Potenzial für eine orale Anwendung. Parallel arbeitet Smartbax an einer Plattform niedermolekularer Enzymaktivatoren, die den Selbstverdau von Bakterien auslösen – ein Ansatz, der in der Antibiotikaforschung bislang nicht kommerziell genutzt wurde. Das Unternehmen hat zwei Klassen solcher Aktivatoren identifiziert, die gegen unterschiedliche Zielstrukturen in grampositiven und gramnegativen Bakterien wirken, Biofilme eliminieren und keine Resistenzentwicklung verursachen.

Investoren sehen hohes Marktpotenzial

„Smartbax ist derzeit das einzige deutsche Biotech-Unternehmen, das sich ausschließlich der Entwicklung niedermolekularer Antibiotika widmet“, sagte Dr. Robert Macsics, CEO von Smartbax. „Mit unseren Programmen wollen wir neue Behandlungsmöglichkeiten für Patienten schaffen, die derzeit nur begrenzte Optionen haben.“ Martin Falk, Geschäftsführer von Anobis Asset, betonte: „Antibiotikaresistenzen gehören zu den dringendsten medizinischen Herausforderungen unserer Zeit. Wir unterstützen ein Team, das Lösungen entwickelt, die die öffentliche Gesundheit weltweit schützen können.“ Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital, ergänzte: „Smartbax adressiert mit seinen innovativen Ansätzen einen Markt mit enormem medizinischem und wirtschaftlichem Potenzial. Gleichzeitig stärkt die Investition das bayerische Biotech-Ökosystem.“

Spin-off der TU München mit starker Forschungskompetenz

Smartbax wurde 2021 als Spin-off der Technischen Universität München (TUM) gegründet. Das Team entwickelt neuartige Antibiotika mit Fokus auf WHO-Prioritätserreger und schwer behandelbare Infektionen. Die aktuellen Programme basieren auf wissenschaftlicher Forschung aus der akademischen Biochemie und zielen darauf ab, neue Wirkstoffklassen bis zur präklinischen Entwicklung zu führen.