Amplifold sichert sich 5 Mio. EUR Seed-Finanzierung

Ultrasensitive Lateral-Flow-Diagnostik

Amplifold zieht ins Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie IZB in Martinsried (c) IZB
Amplifold zieht ins Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie IZB in Martinsried (c) IZB

Bildnachweis: IZB.

Das LMU-Spin-off Amplifold GmbH hat eine überzeichnete Seed-Runde über 5 Mio. EUR abgeschlossen, um seine DNA-origami-basierte Signalverstärkungstechnologie für Lateral-Flow-Assays (LFA) zu industrialisieren. Die Runde wurde von Matterwave Ventures und XISTA Science Ventures angeführt. Weitere Mittel stammen von Bayern Kapital, b2venture sowie Becker Ventures (Labor Becker Group).

Mit dem Kapital plant Amplifold den Umzug in das Innovation and Start-Up Center for Biotechnology (IZB) in Martinsried – eines der führenden Life-Science-Ökosysteme Europas – sowie den Ausbau der Produktentwicklung, regulatorischer Prozesse und die Vorbereitung auf eine IVDR-Zulassung des ersten Diagnostikprodukts.

DNA-Origami als Durchbruch für hochempfindliche Schnelltests

Die zugrunde liegende Technologie entstand am Lehrstuhl von Prof. Tim Liedl (LMU) und wurde kürzlich in Nature Communications veröffentlicht. Das Team um Mitgründer Dr. Maximilian Urban zeigte, dass DNA-origami-Nanostrukturen die Sensitivität herkömmlicher LFAs um bis zu zwei Größenordnungen steigern können – ohne das kostengünstige Testformat zu verändern. „Lateral-Flow-Tests haben den Zugang zu Diagnostik revolutioniert, doch die Sensitivität blieb bisher hinter Laborstandards zurück“, sagt Dr. Maximilian Urban. „DNA-origami ermöglicht es, dass günstige Schnelltests instrumentennahe Sensitivität erreichen.“ Co-Founder Dr. Enzo Kopperger ergänzt, dass Amplifold etwa 100-fache analytische Sensitivität bei nahezu identischen Produktionskosten liefern könne und die Architektur nahtlos in bestehende Fertigungsprozesse integrierbar sei. Auch Prof. Tim Liedl unterstreicht die Bedeutung des Technologietransfers: Die Plattform sei ein Beispiel dafür, wie aus nanoskaliger Grundlagenforschung ein marktfähiges Diagnostiksystem entsteht.

Erfahrenes Team und starke Investorenbasis

Das Managementteam wird 2026 durch Dr. Federico Bürsgens verstärkt, der über 15 Jahre Führungserfahrung in der In-vitro-Diagnostik mitbringt. Die Investoren zeigen sich überzeugt: „Amplifold ist ein Musterbeispiel für industrielle DeepTech-Innovation: ein technologischer Durchbruch für einen riesigen, etablierten Markt“, sagt Benedikt Kronberger, Partner bei Matterwave Ventures. Dr. Stephan Huber, Venture Partner bei XISTA Science Ventures, betont: „Die DNA-Nanotechnologie hebt die Sensitivität von Lateral-Flow-Tests erstmals auf ein neues Niveau – bei Erhalt des einfachen, skalierbaren Formats.“ Beide Investoren werden dem Board of Directors von Amplifold beitreten.

Wegbereiter für die nächste Generation der Diagnostik

Amplifold sieht sich mit seiner Technologie, seinem interdisziplinären Team und dem starken Investorenkreis optimal aufgestellt, um ultrasensitive Schnelltests im Diagnostikmarkt zu etablieren. Ziel ist es, „Affordability meets Accuracy“ Realität werden zu lassen – also Kosteneffizienz mit Laborpräzision zu vereinen. Mit der Seed-Finanzierung schafft das Start-up die Grundlage, um den Übergang von der akademischen Forschung in die klinische Anwendung konsequent voranzutreiben. „Die DNA-Origami-Technologie von Amplifold hat das Potenzial, diagnostische Schnelltests grundlegend zu verändern – hin zu Laborgenauigkeit in wenigen Minuten, bis zu 100-fach höherer analytischer Empfindlichkeit und direkt am Point-of-Care. Als langfristiger Partner innovativer Med- und DeepTech-Pioniere freuen wir uns, diesen Weg gemeinsam zu gehen und die nächste Generation der Diagnostik aktiv mitzugestalten“, sagt Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital.