Bildnachweis: Bioweg.
Das deutsche Biotech-Unternehmen Bioweg hat eine Series-A-Finanzierungsrunde über 16 Mio. EUR abgeschlossen. Angeführt wurde die Runde vom Axeleo Capital Green Tech Industry Fund, weitere Investoren sind der EIC Fund, NBank Capital, BonVenture sowie der Seed-Investor Dr.-Ing. Frank Jenner.
Mit dem frischen Kapital will das 2019 gegründete Start-up den Bau einer industriellen Bakteriencellulose-Produktionsanlage in Deutschland vorantreiben und den Markteintritt in Europa beschleunigen. Die Gesamtsumme des bislang eingesammelten Kapitals steigt damit auf rund 22 Mio. EUR. „Diese Finanzierung ermöglicht uns den Schritt in die industrielle Fertigung und den schnellen Rollout unserer Lösungen im europäischen Markt“, sagt Dr. Prateek Mahalwar, Mitgründer und CEO von Bioweg. Robin Eyben, Partner bei Osborne Clarke, kommentierte: „Bioweg, ein Pionier im Bereich nachhaltiges Deeptech, hat seine Series-A-Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. BIOWEG ist ein hervorragendes Beispiel für nachhaltige Deeptech-Lösungen ‚Made in Germany‘. Solchen Zukunftsunternehmen zum Erfolg zu verhelfen, ist Kern unserer Arbeit.“
Technologie und Produktionsausbau
Bioweg entwickelt biobasierte und biologisch abbaubare Alternativen zu fossilen Polymeren, die bislang in Form von Mikroplastik in zahlreichen Produkten eingesetzt werden. Grundlage ist die Fermentation von Nebenströmen aus der Lebensmittelindustrie, die zu Bakteriencellulose verarbeitet und mittels grüner Chemie zu funktionalen Inhaltsstoffen weiterentwickelt wird. Der Standort Quakenbrück betreibt aktuell eine Pilotanlage mit einer Kapazität von bis zu sechs Tonnen sowie ein Materialwissenschafts- und Anwendungslabor in Monheim auf dem Campus von Bayer Crop Science. Mit dem Ausbau soll die Produktion von derzeit 6.000-Liter-Fermentationen auf großindustrielle Maßstäbe überführt werden. Geplant ist zudem eine Kopplung mit einem Zuckerproduzenten, um Rohstoffsynergien zu heben und Kosten zu senken.
Marktpotenzial und Regulierung
Die Finanzierung fällt in eine Phase, in der sich die Industrie auf die anstehende EU-Regulierung zum Verbot absichtlich zugesetzter Mikroplastikpartikel vorbereiten muss. Bioweg will sich als europäischer Anbieter positionieren, der skalierbare, regulatorisch konforme Lösungen für Branchen wie Kosmetik, Haushalts- und Körperpflege, Pharma und Agrarwirtschaft bietet. Auch die Investoren sehen erhebliches Potenzial: „Das aussichtsreiche Geschäftsmodell von BIOWEG hat das Potential bedeutende Märkte wie die Kosmetik-, die Reinigungsmittel- und die Saatgutindustrie signifikant nachhaltiger zu gestalten – und dabei die Wirtschaft in Niedersachsen zukunftsfester zu machen. Wir freuen uns, einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau einer Produktion in unserem Land leisten zu können und so nicht nur hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen, sondern auch Niedersachsen als Technologiestandort zu stärken“, sagt Michael Kiesewetter, Vorstandsvorsitzender der NBank und Viktoria Vorwachs, Investment Managerin bei NBank Capital, ergänzt: „Wir sehen in BIOWEG ein außergewöhnlich vielversprechendes Unternehmen. Mit überzeugenden Unternehmergeist und hoher Expertise schafft BIOWEG eine biobasierte und hochskalierbare Lösung, die der Markt dringend benötigt. Diese Finanzierungsrunde wird es dem Unternehmen ermöglichen, nach Jahren der Vorbereitung und Produktentwicklung erfolgreich in den Markt einzutreten. Wir freuen uns, BIOWEG als Investor auf diesem Weg zu begleiten.“ Nikolaj Klebert, Investment Director bei BonVenture, weiß zudem: „Bioweg verbindet technologische Exzellenz mit starker Wirkung – geführt von internationalen Gründern und einem diversen Team, das Inklusivität im Deeptech-Sektor lebt und so Europas Wandel hin zu einer mikroplastikfreien Zukunft vorantreibt.“ Mit dem anstehenden Produktionshochlauf will das Unternehmen die Belieferung von Industriekunden sicherstellen und deren Reformulierungsprogramme hin zu mikroplastikfreien Produkten unterstützen.



