Wakuli erhält 5 Mio. EUR in Series A

Gesamtes Funding steigt auf 9,25 Mio. EUR

Yorick Bruins, Lukas Grosfeld (v.l.n.r.), Gründer Wakuli (c) Wakuli
Yorick Bruins, Lukas Grosfeld (v.l.n.r.), Gründer Wakuli (c) Wakuli

Bildnachweis: Wakuli.

Das Impact-first Coffee Scale-up Wakuli hat eine Series-A-Finanzierung über 5 Mio. EUR abgeschlossen – bestehend aus Fremd- und Eigenkapital. Angeführt wird die Runde vom European Circular Bioeconomy Fund (ECBF) sowie Rabobank. Mit der Beteiligung des ABN AMRO Sustainable Impact Fund und Icecat Capital summiert sich das bislang eingesammelte Kapital des Unternehmens auf insgesamt 9,25 Mio. EUR.

Der Einstieg des ECBF, Investor im Bereich zirkulärer Bioökonomie, unterstreicht das Potenzial von Wakulis Geschäftsmodell. Das Unternehmen plant, mit den frischen Mitteln die Expansion in den Niederlanden zu beschleunigen und erstmals international zu starten. „ECBF investiert in Unternehmen, die den Übergang zu einer regenerativen Wirtschaft vorantreiben“, sagt Isabelle Laurencin, Partnerin bei ECBF. „Wakuli beweist, dass ein existenzsicherndes Einkommen für Farmer und Klimaschutz mit wirtschaftlichem Erfolg vereinbar sind. Spezialitätenkaffee für eine breitere Zielgruppe zugänglich zu machen, ist genau die Art von Skalierung, die es für systemische Veränderung braucht.“

Regenerative Landwirtschaft als Kern des Geschäftsmodells

Wakuli verfolgt den Ansatz, dass Einkommen der Farmer und Klimaeffekte untrennbar miteinander verbunden sind. Investitionen in regenerative Landwirtschaft seien nur möglich, wenn Farmer langfristig stabile und faire Einkommen erzielen – und damit die nötige Sicherheit für nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden haben. „Die Kaffeeindustrie ist kaputt – Konzerne dominieren die Märkte und bezahlen Farmer zu schlecht“, sagt Lukas Grosfeld, Co-Founder von Wakuli. „Mit der Unterstützung unserer Investoren werden wir unsere Wirkung massiv ausweiten und zeigen, dass Business ein Treiber für positive Veränderung sein kann.“ Seit fünf Jahren arbeitet Wakuli mit über 16.000 Farmern in 13 Ländern zusammen und zahlt dort die regional höchsten Preise. Trotz Herausforderungen – etwa in Regionen wie der DRC, Myanmar oder Osttimor – hält das Unternehmen langfristige Partnerschaften aufrecht und sorgt so für verlässliche Einkommen, die Investitionen in klimafreundliche Methoden ermöglichen.

Forschung bestätigt deutliche Emissionsreduktionen

Eine unabhängige Studie des nova-Instituts belegt, dass Wakulis regeneratives Modell zu Emissionen von lediglich 0,30–0,60 kg CO₂ pro kg Rohkaffee führt – eine Reduktion von 57 bis 89% im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft. Einige Partnerfarmen erzielen durch CO₂-Speicherung in Böden und Bäumen sogar netto-negative Emissionen. Die Einsparungen resultieren aus Maßnahmen wie dem Verzicht auf synthetische Dünger, schattenspendender Agroforstwirtschaft, der Wiederherstellung gesunder Böden sowie reduziertem Pestizideinsatz. All dies wird erst durch die finanzielle Planbarkeit auf Farmebene möglich.

Skalierbare Wirkung in Afrika und Asien

Wakuli hat über Jahre den Markt für Spezialitätenkaffee in Mbinga, Süd-Tansania, aufgebaut. Dort erzielen Farmer inzwischen die höchsten jemals gezahlten Preise – 33% über der besten lokalen Alternative. In Uganda führte Wakuli gemeinsam mit Partnern die Produktion von skalierbarem Specialty Robusta ein. Zusammen mit GIZ arbeitet das Unternehmen an einem 18-monatigen „Living Income Project“, das Einkommensstrukturen erfasst und Strategien zur Verbesserung durch Diversifikation, Qualitätssteigerung und nachhaltige Skalierung testet.