Von Europa in die Welt
Die Ursprünge von Partech International liegen in Europa. Bereits 1982 wurde das VC-Unternehmen als Paribas International von den heute noch aktiven Partnern Vincent R. Worms und Thomas G. McKinley mit einem Investitionsvolumen von 20 Mio. US-$ gegründet. Nach einigen Jahren traten ausschließlich externe Investoren hinzu, und Partech wurde von den Partnern gänzlich ausgekauft und ist seitdem eine unabhängige VC-Gesellschaft. Schon bald paßten sich die Partner dem internationalen VC-Markt an. Es wurden Büros in San Francisco und später Tel Aviv eröffnet, heute reflektiert das Geschäft von Partech International die Größenverhältnisse des weltweiten Marktes für VC-Finanzierungen: Etwa 60 % des Investitionsvolumens entfallen auf die USA, 30 % auf Europa und 10 % auf Israel.

Der globale Erfolg zählt
„Wir sind ein konsequent integriertes, internationales Team und global nach Industrien organisiert“, sagt Helmut Schön, General Partner von Partech International in Paris. Unabhängig vom Standort wird ein Investment von den jeweiligen Branchenspezialisten in den drei Büros ausgewählt und betreut. Es beginnt mit der Selektion der Investments, in die grundsätzlich alle Büros involviert sind. „Wir sind täglich in Kontakt mit den anderen Büros. Das Benchmarking eines potentiellen Investments an Alternativen und Konkurrenten in anderen Teilen der Welt bringt häufig wichtige Erkenntnisse“, führt Schön aus. Zusammen mit seinem Pariser Partner Jean-Marc Patouillaud, mit Dave Welsh und Tim Wilson in San Francisco sowie Ami Amir in Tel Aviv betreut er die Investments in den Branchen Kommunikationstechnik/ Komponenten. „Die Beteiligung der Partner am globalen Investmenterfolg sorgt dafür, daß die Interessen entsprechend unseres Investitionsfocus ausgerichtet sind. Alle helfen allen – diese Art von integriertem Modell ist einmalig“, betont Schön.

Wechselseitige Unterstützung
Die Zusammenarbeit der Büros setzt sich bei der laufenden Betreuung und der Unterstützung der Investments fort. Partech International versteht sich als sehr aktiver Investor, der sein in zwanzig Jahren gewachsenes globales Netzwerk den Beteiligungsunternehmen bei Aufbau und Entwicklung des Geschäfts zur Verfügung stellt. So konnte durch den persönlichen Einsatz der europäischen Partner die Beteiligung IP Unity, die in den USA bereits über Geschäftsbeziehungen mit Siemens verfügte, auch in Europa mit den Telekommunikationssparten des Münchner Konzerns ins Geschäft kommen. Darüber hinaus hat sich dann auch Siemens Venture Capital an IP Unity beteiligt. Umgekehrt assistierten die amerikanischen Partner der damaligen französischen Beteiligung Business Objects maßgeblich beim Aufbau des Teams und der Niederlassung in den USA.

Beteiligungen müssen auf den Weltmarkt ausgerichtet sein
„Wir glauben einfach, daß man den Weltmarkt im Blick haben muß, um erfolgreich zu sein. Das gilt für uns gleichermaßen wie für die Unternehmen in den von uns beobachteten Branchen“, unterstreicht Schön. Daher sucht Partech International Investitionsmöglichkeiten in Unternehmen, die auf Basis einer bahnbrechenden Innovation das Potential haben, in einem großen Markt mit mindestens einer Mrd. Euro Volumen eine weltweit führende Position zu erreichen. „Entscheidend ist für uns dabei, daß wir auch beim Management die Vision und den Willen erkennen können, etwas zu schaffen, das für den Weltmarkt geeignet ist“, sagt Schön. Voraussetzung für ein neues Investment ist weiterhin, daß Partech International seine vorhandene Expertise und das Netzwerk gewinnbringend einsetzen kann. „Wir wollen unsere Investments in Bereichen machen, die nicht allzuweit von dem entfernt sind, was wir bereits gemacht haben“, so Schön.

Der Investitionsfocus entwickelt sich
Der Branchenfocus auf Software sowie Kommunikationstechnik/Komponenten ist historisch gewachsen, entwickelt sich aber fort, um die bestehende Expertise für neue Investments zu nutzen. So haben sich beispielsweise an das Seed-Investment in Business Objects, den globalen Marktführer für Business Intelligence-Lösungen, die Beteiligungen an Informatica, einem Anbieter von Business Analytics Software und dann an Inquira und Pertinence, die Lösungen für die intelligente Datensuche und -analyse entwickeln, angeschlossen. „Wir wollen uns natürlich aber auch anders proaktiv weiterentwickeln“, betont Schön. So bezieht Partech International aus dem eigenen Advisory Panel, das mit CIOs aus mehreren Fortune 1000-Unternehmen hochkarätig besetzt ist, wichtige Hinweise für die Recherche neuer Subsegmente und Feedback für die eigene Arbeit.

Gute historische Performance
Partech International spezialisiert sich sowohl auf vielversprechende Frühphaseninvestments wie auch auf High-Return Investments im Later Stage-Bereich. Damit ist Partech in der Lage, ein Investment über die ganze Lebensdauer finanziell zu unterstützen. „Dies ist ein sehr wichtiger Faktor, denn um eine solide Firma zu bauen, braucht man Jahre, das geht nicht über Nacht“, erläutert Schön. Mit der seit den achtziger Jahren verfolgten Strategie war Partech International für die eigenen Investoren (z.B. AGF, Axa, CSFB, Lucent und Verizon) sehr erfolgreich. Die Wertentwicklung lag über mehrere Zyklen des VC-Markts im oberen Bereich der Konkurrenz.

Interesse und Ansprüche der Investoren steigen
Ein neues Fundraising ist kurzfristig nicht geplant, zur Zeit wird aus dem im Jahr 2000 aufgelegten Fonds PIV IV investiert. „Wir verzeichnen zuletzt vermehrt Anfragen von Investoren, die wieder Interesse an Investitionsmöglichkeiten in Venture Capital haben“, nimmt Schön einen allmählichen Klimawandel wahr. Dennoch ist er aber überzeugt, daß der Ausleseprozeß der Branche bestimmt noch ein bis zwei Jahre andauern wird. „Die Anforderungen der Investoren an eine VC-Gesellschaft haben sich erhöht. Dem werden vor allem kleine, regional ausgerichtete VCs kaum gerecht werden können. Wir merken, daß unsere Ausrichtung, Positionierung und vor allem unser erfolgreicher Track Record mehr und mehr auf großes Interesse von möglichen Investoren in unseren nächsten Fonds stößt.“

Ralf Thielemann

Investitionskriterien Partech International
– Großer potentieller Markt
– Bahnbrechende Innovation
– Passend zum Branchenfocus
– Kompetentes Management mit globaler Ausrichtung
– Potential zum hochprofitablen, skalierbaren Geschäftmodell