Honigbienen statt Heuschrecken

Sie haben zu dem Zweck 52 an der Börse notierte Unternehmen untersucht, bei denen sich zwischen 1998 und 2007 Private Equity-Gesellschaften eingekauft haben. Die Konzentration auf börsennotierte Gesellschaften geschah wegen ihrer höheren Transparenz. Wenn Industrieunternehmen andere Unternehmen aus strategischen Gründen akquirieren, tun sie dies meist, um Konkurrenten aus dem Weg zu räumen, sich Know-how anzueignen oder durch Synergieeffekte Kosten zu senken.

 

Private Equity-Investoren verfolgen dagegen ausschließlich finanzielle Ziele. Da sie nach einiger Zeit die Unternehmen (möglichst mit Gewinn) wieder veräußern wollen, ist ihnen an einer Wertsteigerung der Unternehmen gelegen. Dies honorierten die übrigen Aktionäre nach Bekanntgabe des Einstiegs mit einem durchschnittlichen Kurssprung von 5,66%, weil sie wissen, dass die Finanzinvestoren ihren Einfluss im Unternehmen dazu verwenden, den Unternehmenswert zu steigern. Die Beschäftigtenzahl dieser Unternehmen nahm nach einer kleinen Delle leicht zu. Darüber hinaus stieg der durchschnittliche Verdienst der Mitarbeiter um 6%.

 

In der Tat sind Private Equity-Investoren keine aggressiven, destruktiven Heuschrecken, als die sie unser Ex-Vizekanzler beschimpft hat, sondern friedliche und freundliche Honigbienen, die ihre Blüten (Unternehmen) befruchten und dabei selbstverständlich nicht ganz ohne Honig heimkehren wollen.