Von Business Angels und Devils

Wenn man die jetzt aktiven Business Angels betrachtet, kann man feststellen, dass sie meistens tiefere Taschen haben als frühere Business Angels, die ihre Portfolio­Unternehmen nach einer Anfinanzierung mit einem relativ geringen Betrag weder selbst weiter zu finanzieren vermochten noch ihnen helfen konnten, andere Finanzierungsquellen zu erschließen.

Auch dazugelernt haben die Business Angels, dass zu viele Köche den Brei verderben. Früher war es nicht ungewöhnlich, dass ein Unternehmen 20 oder 30 Minigesellschafter hatte, ohne dass ein Poolvertrag das auch in einer Weise geregelt hätte, die dem Unternehmen schnelle Entscheidungen und vernünftige Nachfinanzierungen ermöglicht.

Zur steigenden Qualität beigetragen hat zweifelsohne eine veränderte Struktur. Kamen früher viele Business Angels aus Großunternehmen oder konventionellen mittelständischen Betrieben, so sind jetzt die aktivsten Business Angels Unternehmer, die New Economy-Unternehmen selbst schon hochgebracht und veräußert haben und damit auch die einschlägige Erfahrung besitzen.

Vielleicht kommt es auch hier bei uns dazu, dass wie in den USA die Business Angel-Investments die Venture Capital-Investments übersteigen. Der erste Schritt ist mit der Wandlung von Business Devils zu richtigen Business Angels bereits getan.

Zum Autor
Falk F. Strascheg ist als Gründer der Technologieholding und der Extorel Private Equity Advisers GmbH sowie als ehemaliger Präsident der European Venture Capital Association (EVCA) einer der bekanntesten Venture Capitalisten Deutschlands.