Achtung Privatanleger!

Koordinatensystem mit drei Ecken

Der klassische Privatanleger kennt sein geradezu naturgegebenes „Renditedreieck“ bestens. Seine Investition sucht stets nach einer Position zwischen den Punkten Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit. Eine unternehmerische Beteiligung im Bereich Life Sciences will auch hier ihren richtigen Platz finden. Die Renditeaussichten sind vor allem bei den noch nicht an einer Börse notierten Unternehmen regelmäßig aufgrund der erhofften Entwicklungsschritte erheblich – die Verfügbarkeit ist aber bei nicht notierten Papieren gering. Diese Themen sind also relativ klar einzuschätzen, aber was ist mit den beiden anderen Punkten des Dreiecks?

Herausforderungen kennen und einstufen

Das Thema Sicherheit bedarf einer genaueren Betrachtung. Aller guten Dinge sind drei, heißt es, und so sind auch hier bei einer unternehmerischen Beteiligung stets drei Kriterien zu prüfen: Technologie, Management und Markt. Manche Kritiker erreichen diese Detailtiefe einer Chancen-Risiko-Einstufung nicht und urteilen allgemein oder frei von belastendem Wissen. Damit ist jedoch keine belastbare Grundlage für eine Investitionsentscheidung gegeben, weder für noch gegen Life Sciences. Die technologischen Herausforderungen in einem Life Sciences-Unternehmen sind meist gewaltig. Hier liegt schließlich der wesentliche Treiber der Wertentwicklung. Viele der Unternehmen haben jedoch nicht nur einen Proof of Concept im Labor vorzuweisen, sondern können bereits im späteren Ziel der Technologie, wie zum Beispiel im menschlichen Organismus oder in einem Industrieprozess, erhoffte Effekte nachweisen. Hier können die jeweils noch zu überwindenden technologischen Herausforderungen genau definiert werden – und sollten es auch. Nur wer die Herausforderungen kennt, kann sie auch einstufen.

Aufgaben für Manager

Diesen Ansprüchen muss vor allem die Führungsriege des Zielunternehmens genügen, denn es sollte die künftigen Hürden für das Unternehmen am besten kennen. Das Management im Life Sciences-Unternehmen darf nun jedoch bei aller notwendigen technologischen Expertise nicht den Blick auf die unternehmerisch relevanten Entwicklungsschritte außer Acht lassen. Time to market, Strategien zur Markterschließung oder schlicht Mitarbeiterführung sind hier wesentliche Kriterien für ein erfolgreiches Management. Nicht jeder herausragende Wissenschaftler muss zwingend auch ein Talent zum erfolgreichen Unternehmer mitbringen. Erfolgreich kann ein Unternehmen nur sein, wenn der Markt dessen Produkt akzeptiert und kauft. Last, but not least gilt es, den Markt für das jeweilige Unternehmen in der Zukunft einzuschätzen.

Gute Wachstumsperspektive

Nach Einschätzung des sechsten Kondratieff-Zyklus werden Life Sciences im Verbund mit Umwelt- und Energietechnologien in einigen Jahren den größten Industriesektor abbilden. Enorme Wachstumszahlen werden sich in diesem Bereich aufgrund der technologischen Fortschritte, der demografischen Entwicklung und des schlichten Überlebenstriebs so mancher Konzerne in diesem Bereich ergeben. Die Marktentwicklungen der kommenden Jahre, die auf Life Sciences-Unternehmen warten, könnten besser nicht sein.

Fazit:

Was heißt das nun konkret für den Privatanleger? Der Bereich der Life Sciences wird in einigen Jahren für beeindruckende Wertentwicklungen stehen. Wer als Privatanleger heute in einen nach den Kriterien Management, Technologie und Markt wohl ausgewogenen Fonds investiert, wird von diesen Wertentwicklungen partizipieren. Wesentlich für die Auswahl des Investments sollte dabei sein, wie unternehmerisch geprägt das Management der Zielunternehmen und das Fondsmanagement sind. Und vor allem, ob der Anleger sich selbst ein Bild von den Zielinvestments, von deren Fortschritten und deren Management machen kann. Dann betritt der Privatinvestor zu Recht den renditeträchtigen Sektor Life Sciences.

Zum Autor
Dr. Matthias Hallweger ist Vorstand der Alfred Wieder AG sowie der HMW Emissionshaus AG, die Fondsinitiatorin der MIG Fonds ist. Das Kapital für diese Fonds wird bei Privatanlegern eingesammelt und vorrangig in Unternehmen der Hochtechnologie, Cleantech, Medizintechnik und Biotechnologie investiert.