Der Weg zur „Goldenen Nase“
Ein Business Angel braucht bei der Auswahl des richtigen Unternehmens ein gutes Näschen und beide Seiten müssen sich gut riechen können. Dies scheint bei Prof. Dr. Tobias Kollmann der Fall zu sein. Bereits 2005 wurde er für sein Engagement bei LetsWorkIT (2006 von Quotatis (www.quotatis.de) übernommen – Anm. d. Red.) in den „BAND Heaven of Fame“ des Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND, www.business-angels.de) aufgenommen, nun schlugen ihn die Start-ups Askerus (www.askerus.de), SEOlytics (www.seolytics.de) und Kisseria (www.kisseria.de) für die „Goldene Nase“ vor. Mit diesem Preis zeichnet BAND einmal im Jahr den Business Angel des Jahres aus.
Als Inhaber und Geschäftsführer der netStart Venture GmbH (www.netstart-venture.de), einem bundesweit tätigen Beratungsunternehmen für Start-ups, Business Angels und Anbieter von Venture Capital in der Net Economy, ist er derzeit an zehn Unternehmen beteiligt. „Mein Ziel ist es, eng mit den Startups zusammenzuarbeiten. Das liegt sozusagen in meinem Naturell, ich möchte ihre Entwicklung sehr nah begleiten“, kommentiert Kollmann sein Engagement.
Jüngster E-Business-Professor auf Umwegen
Der gebürtige Bonner absolvierte sein Vordiplom in Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn und wechselte zum Hauptstudium nach Trier. Seine anschließende Promotion beging er am Lehrstuhl für Marketing von Prof. Dr. Rolf Weiber. „Den Wechsel in die Praxis habe ich auf Wunsch meines Doktorvaters hin vollzogen, der auch die Praxiserfahrung für einen Hochschullehrer als wichtig ansah“, erinnert sich der heutige Universitätsprofessor und fügt hinzu: „Meine Berufung sah ich aber stets in der Wissenschaft.“
So wirkte er bei der Geburtsstunde von AutoScout24 (www.autoscout24.de) mit und schrieb den Businessplan. „Auf einer Autofahrt durch die Kasseler Berge bot man mir schließlich die Teilhabe an der Plattform an. Ich entschloss mich, die geerbte Hälfte des Hauses meiner Großeltern einzusetzen und wurde so Gründungsgesellschafter und auch Gründungsgeschäftsführer“, blickt der heute 41-Jährige zurück.
Spagat zwischen Theorie und Praxis
Die Erfahrungen bei AutoScout24 beschreibt Kollmann als sehr wertvoll für seine weitere Entwicklung: „Ich lernte so die boomende Internetszene bereits ab 1999 aus Gründersicht kennen.“ Äußerst prägend für ihn war auch sein Ruf für eine C4-Professur für E-Business an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. „Meine Tätigkeit als Professor im Bereich E-Business sehe ich heute als Pionierarbeit auf einem relativ neuen Gebiet“, beschreibt das Mitglied der Top-10%-Forscher des Handelsblatt-BWL-Rankings seine Forschungsarbeit. Im April 2005 wechselte der heimatverbundene Rheinländer an die Universität Duisburg-Essen, wo er bis heute Inhaber des Lehrstuhls für E-Business und E-Entrepreneurship ist, im Oktober 2011 feierte er das zehnjährige Jubiläum seines Lehrstuhls (www.e-entrepreneurship.de).
Auch privat ein Business Angel
Privat stehen für ihn Familie und Fußball im Mittelpunkt. „Als Sohn eines Sportfotografen bin ich quasi hinterm Tor vom 1. FC Köln groß geworden“, erinnert sich der zweifache Familienvater, der bis heute seinem Verein im Profibereich die Treue hält. Viel Zeit und ehrenamtliches Engagement investiert er als Vereinspräsident in eine weitere lokale Größe: „Viktoria Köln (www.viktoria1904.de) ist für mich quasi wie ein Start-up-Projekt. Ich habe einfach Spaß und Freude daran, den Fußballverein nach vorne zu bringen“, erzählt der Hobbyfußballer, Golfspieler und leidenschaftliche Radfahrer.
Julia Goessel
