Der Schweizer Private Equity-Markt spürt zum Jahresbeginn einen leichten Aufschwung

Corporate Ventures und Business Angels

Die Verfügbarkeit von Wagniskapital ist in der Schweiz nach wie vor relativ gering, das Land ist eindeutig Netto-Importeur von Wagniskapital, wie auch SECA-Geschäftsführer Maurice Pedergnana feststellt. Dabei seien die Rahmenbedingungen doch relativ gut für Start-ups, und auch wenn etwa die Hälfte der Gründer nach fünf Jahren wieder aufgebe, so werde dies vom Wachstum der Erfolgreichen überkompensiert. Einen teilweisen Ausgleich als Wagnisfinanzierer schaffen immerhin die namhaften Corporate Venture-Gesellschaften großer Konzerne wie Novartis, Roche, Nestlé oder ABB sowie die wachsende Business Angels-Szene – wobei sich allerdings die großen Konzerngesellschaften bei ihren Investments nicht auf die Schweiz konzentrieren, sondern international orientiert sind.

Fundraising schwierig

Fundraising und Exit-Umfeld sind weiterhin schwierig, wie von verschiedenen Seiten aus der Beteiligungsbranche zu hören ist. Nachdem 2011 laut EVCA magere 737 Mio. EUR eingesammelt worden waren (ein Anteil am gesamten Fundraising in Europa von nur 2%), dürfte es 2012 nicht viel besser gelaufen sein; offizielle Zahlen lagen bis Redaktionsschluss allerdings noch nicht vor. Demgegenüber sind die Finanzierungsbedingungen seitens der Banken weiterhin gut. Aber die makroökonomische Unsicherheit insbesondere durch die Rezession in Teilen Europas bremst die Investitions- und Risikofreude. Auch der relativ starke Schweizer Franken verteuerte Portfolioinvestments in der Schweiz.

Zurückhaltung bei Verkäufern

08 Andreas ZieglerAndererseits hat der starke Franken aus Schweizer Sicht Zukäufe in Europa begünstigt, wie Andreas Ziegler, Partner von Zurmont Madison Private Equity erklärt. Zurmont Madison habe 2012 zum Beispiel für ihre Portfoliofirmen zweimal in Deutschland mittelständische Unternehmen zugekauft. In der zweiten Jahreshälfte 2012 habe sich das Klima für Akquisitionsmöglichkeiten wegen Unsicherheiten in einigen Absatzmärkten „abgekühlt“. Aus diesem Grund seien wohl auch ausländischen Investoren Transaktionen in der Schweiz nicht leicht von der Hand gegangen. Für 2013 ist Ziegler aber verhalten optimistisch: „Auf der Verkäuferseite dürfte sich die Zurückhaltung vermindern, falls nicht neue Unsicherheiten aus der Eurokrise hinzukommen.“