Start-up-Programme von Berlin über München bis Innsbruck

Exist hilft Hochschulabsolventen

Extra unterstützt werden zudem Gründungen aus der Wissenschaft: Studenten mit Gründungsabsichten wie auch Absolventen und Wissenschaftler können sich jederzeit um das Exist-Gründungsstipendium, ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, bewerben. Bei diesen Gründungen sollte es sich um technologieorientierte oder auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierte Geschäftskonzepte handeln. Die Förderung ermöglicht die Sicherung des Lebensunterhalts und hält Mittel für Sachausgaben und Coaching bereit. Dabei beträgt die maximale Förderdauer ein Jahr. Regionale Berater oder Gruppen für die Exist-Programme finden sich an vielen deutschen Hochschulen.

München: Evobis bietet Gründernetzwerk

60-61 Dr. Carsten RudolphIn vielen Regionen sind über die Jahre zudem regelrechte Netzwerke gewachsen, die Gründer auf der Strecke von der Geschäftsidee bis zum Unternehmen gerne an die Hand nehmen. Ein Beispiel ist die Münchner Evobis, deren Geschäftsführer Carsten Rudolph den Münchner Businessplan Wettbewerb betreut und entwickelt hat und zuvor unter anderem Leiter der Microsoft-Gründerinitiative gewesen ist. „Wir unterstützen Gründer und junge Unternehmen bei der Entwicklung oder Optimierung des Businessplans, dem Aufbau des Unternehmens und bei der Suche nach Gründungs- oder Wachstumskapital. Uns unterstützen Wirtschaft, Politik, Hochschulen und Forschungseinrichtungen“, erklärt Rudolph. Und im Idealfall profitieren alle Beteiligten davon. Im über München und den Raum Südbayern geknüpften Netzwerk seien sowohl Investoren und öffentliche Fördermittelgeber, Industrie- und kleine und mittlere Unternehmen als auch Gründer, Start-ups und erfolgreiche Unternehmer, Hochschulen und Entrepreneurship-Center, Forschungseinrichtungen, Gründerzentren und Gründerberatungen und nicht zuletzt „Fachexperten und relevante Dienstleister“ verknüpft.

Innovation in Österreich

Auf eine „möglichst weitgehende Vernetzung“ setzt auch Thomas Bluth, der im österreichischen Innsbruck am Gründerzentrum „Center for BluthAcademic Spin-Offs Tyrol“ (Cast) Gründerteams berät und coacht. Ähnliche Zentren gibt es in allen Bundesländern, Innsbruck hat dank Bluth eine Spezialität: Mit Unterstützung des Bundeslands Tirol hat er im vergangenen Mai zudem ein Investorennetzwerk ins Leben gerufen. Das „Innet“ genannte Projekt dient dabei als zentrale Anlaufstelle sowohl für kapitalsuchende Tiroler Gründer und Unternehmer als auch für Business Angels auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten. „Ziel ist es, zusammenzubringen, was zusammengehört: Idee und Geld“, sagt Bluth. Dabei wolle er auch einen Schritt weiter gehen als die bisherigen Modelle – nämlich über den gesamten Lebenszyklus eines Unternehmens. Die Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt bei ihren Gründerprogrammen vor allem den Unternehmensaufbau. Die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) hat sich dagegen die Unterstützung wirtschaftsnaher Forschung auf die Fahnen geschrieben – und fördert unter anderem mit dem Programm „Academia plus Business“ akademische Unternehmensgründungen und Spin-offs. Lokale Ansprechpartner und Koordinationsstellen sind aber wiederum die Gründercenter der Bundesländer.