Neun Fragen an Emanuel Schmock von Damia

VC Magazin: Wie haben Sie die erste Finanzierung Ihrer Gründungsidee gestemmt und wie verlief die weitere Suche nach Kapital(-gebern)?
Schmock: Für die erste Finanzierungsrunde konnten wir auf unser bestehendes Netzwerk aus dem Bekannten- und Familienkreis zurückgreifen. Auch viele unserer Partner wie Hersteller, Handel und Agenturen, teilen unsere Vision, Kinder für Gutes zu begeistern und haben uns besonders in der Anfangsphase im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt. Wir haben unser Projekt von Beginn an als Gemeinschaftsleistung aller Beteiligten gesehen und diese auch, stärker als üblich, mit ins Boot geholt – ganz gleich ob es sich um einen unserer Partnerhöfe, Rohstofflieferanten, Hersteller, Kinder- und Experten-Jury, Handel, Investoren oder Agenturen handelte. Wir als Gründer verstehen uns als Ideengeber und Koordinator – umgesetzt wird dann von allen zusammen.

VC Magazin: Was sprach gegen die Karriere als Angestellter und wie hat sich das Gründerteam zusammengefunden?
Schmock: Es sprach eigentlich nicht viel gegen eine klassische Karriere als Angestellter – nur gab es kein Unternehmen, das meine Werte teilte und sich so für eine gesunde Ernährung von Kindern einsetzt, wie ich es für richtig erachte. Ich erkannte schnell, dass der Bedarf enorm ist: Während über die Hälfte der Babynahrung in Deutschland in Bioqualität angeboten wird, haben nur ca. 3 % der Kinder zwischen drei und neun Jahren Kontakt mit Bio-Lebensmitteln. Dies hängt mit der Dominanz der bekannten Großkonzerne zusammen, die ca. 99 % des Lebensmittelmarktes für Kinder ausmachen. Und das erschwert natürlich eine konsequente gesunde Ernährung in Bioqualität. Diese wichtige Lücke im Markt wollte ich schließen. Mein Unternehmenspartner Armin Steuernagel und ich kannten uns schon länger und wir teilten unsere Einstellung zu den Themen gesunde Ernährung, Pädagogik und Erziehung. Wir haben somit den ersten Impuls gegeben und konnten recht schnell weitere Menschen überzeugen, sich unserer Mission anzuschließen, unter anderem meinen Bruder Lukas Schmock, der uns von Beginn an tatkräftig unterstützt. Nach nur zehn Monaten waren wir ein Team von über zehn Kollegen.

VC Magazin: Wenn Sie auf Ihre bisherigen unternehmerischen Erfahrungen zurückblicken: Welche Entscheidungen würden Sie erneut treffen?
Schmock: Das Unternehmen möglichst breit aufzustellen, also viele Menschen in Entscheidungsprozesse miteinzubinden. Das war jedoch ein Lernprozess, denn es war anfangs schwierig und von der Koordination her eher mühselig. Doch es scheint der richtige Weg für uns zu sein. Wir kultivieren diese Einstellung in unserem Unternehmen sowie in der Beziehung zu unseren Partnern. Hieraus ist auch unsere Kinder- und Expertenjury entstanden, die erst jedes Produkt für gut befinden muss, bevor es in den Handel kommt. Ich denke, man kann von anderen viel lernen und von einem gewissen Weitblick profitieren.