Die Wahl der richtigen Rechtsform

Geld, Kapital, Kröten

Wer ernsthaft ein Unternehmen gründen möchte, für den kommt spätestens mit dem Eintritt externer Investoren nur eine sogenannte Kapitalgesellschaft in Betracht. Was bedeutet dieses Wort? Es bezeichnet Gesellschaften, die eine komplett eigene Rechtspersönlichkeit haben, für die ein Mindestkapital aufgebracht werden muss, an denen sich die Gründer ebenso wie Investoren beteiligen können und bei denen z.B. auch ein fremder Geschäftsführer tätig sein kann.

Gehen wir das mal in Ruhe durch. Wer eine Aktiengesellschaft (AG) gründen will, muss für ein Kapital von mindestens 50.000 EUR einstehen, bei einer GmbH sind es mindestens 25.000 EUR. Das ist viel Geld. Aber wenn die Gesellschaft z.B. zusammen mit einem Investor, wie einem Business Angel, gegründet wird, hat dieser auch einen Teil der Mittel beizutragen. Zudem können unter Umständen Fördergelder hierfür eingesetzt werden. Schließlich: Um ein Unternehmen aufzubauen, bedarf es liquider Mittel. Dafür sind 50.000 EUR häufig eher weniger als viel. Die Mittel müssen bei AG und GmbH nicht zwingend sofort auf einen Schlag eingezahlt werden, denkbar ist auch, zunächst nur 25% aufzubringen und den Rest später. Grundsätzlich ist es auch möglich, sogenannte Sacheinlagen zu erbringen. Gibt es also etwa bereits Vermögensgegenstände, die ihr auf die GmbH übertragen wollt, könnt ihr diese bewerten lassen und hiermit dann die Einlageverpflichtung abgelten. Aber Vorsicht: Falsche Bewertungen können eine Haftung auslösen. Auch können solche Bewertungen unter Umständen erhebliche Kosten auslösen. Daher muss man sich im Einzelfall ansehen, ob das sinnvoll ist.

Schließlich hat der Gesetzgeber noch eine weitere Möglichkeit vorgesehen, die Unternehmergesellschaft (UG). Dies ist quasi eine GmbH „light“. Zunächst wird ein geringes Kapital von weniger als 25.000 EUR festgesetzt. Schon mit 1 EUR ist man dabei. Gewinne müssen allerdings dann im Unternehmen verbleiben, bis die 25.000 EUR erreicht sind. Nachteil: Diese Gesellschaft muss nach außen als „UG“ auftreten, sodass potenzielle Geschäftspartner erkennen können, hier wurde am Kapital gespart. Dies könnte als Mangel an Ernsthaftigkeit bzw. Seriosität verstanden werden.