Keeeb GmbH: Erfolgreicher Angel Case aus Hamburg

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Konrad Gulla, Keeeb„Wenn zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Präsentation, eine Hausarbeit oder ein Angebot abgegeben werden muss, braucht man für die Vorbereitung des Themas die richtigen Informationen und Quellen“, erläutert Gründer und CEO Konrad Gulla die Aufgabenstellung hinter der Keeeb-Technologie. Der Nutzer legt also mithilfe von Keeeb eine oder mehrere Themenseiten an, die mit relevanten Informationen gefüllt werden. Auch nach Abschluss des eigentlichen Projekts bleibt die Recherche weiterhin gespeichert. „Und zwar nicht als Liste von Links, sondern als visuelles Board, in dem nur die relevantesten Informationen der verschiedenen Seiten gespeichert sind“, so Gulla. Darüber hinaus wendet sich Keeeb an jene Nutzer, die immer wieder interessante Inhalte zu bestimmten Themen finden und in der Vergangenheit versucht haben, diese Menge an Daten durch eine Vielzahl geöffneter Browserfenster zu ordnen. „Hierfür haben unsere User eine große Anzahl von Themenseiten“, erläutert Gulla. „Immer wenn etwas gefunden wird, landet es im richtigen Thema. Später geht man dann einfach über die Suche in Keeeb.“ Jede Information, für deren Recherche der Nutzer länger als drei Minuten benötigt, wird in Keeeb gespeichert. So entfällt bei erneutem Bedarf eine aufwendige Internetrecherche, die Inhalte finden sich in wenigen Sekunden auf Keeeb.

 

Aktiv auf Investorensuche

Im Wettbewerb sehen sich die Verantwortlichen von Keeeb vor allem mit intelligenten, nutzerfreundlichen Services aus der zweiten Reihe wie Tumblr, Stumble Upon oder Evernote. Claas H. Nieraad, Business Angel„Egal ob Marktrecherchen zu Start-ups, Hintergrundwissen, Aktienkursen und Research oder privaten Themen wie Reiseplanung, Geschenkideen oder Restaurant-Tipps – alles lässt sich schnell und einfach ablegen“, zeigt sich Business Angel Claas Nieraad überzeugt, der nicht nur investiert hat, sondern dem Team auch in allen strategischen Fragen und im Business Development zur Seite steht. Derzeit ist Keeeb noch seedfinanziert. Doch bereits nach der ersten Angel-Runde geriet das Unternehmen in das Zielradar internationaler Venture Capital-Investoren. „Zu dem Zeitpunkt war aber eher das Problem, dass Keeeb noch zu klein war und das Modell für eine größere Finanzierungsrunde noch nicht stand“, relativiert Nieraad. In den kommenden Monaten sollen weitere Kooperationen eingegangen und das Geschäft um „Keeeb for Business“ und ein Premiumangebot erweitert werden. Die Basis-Version für den Endverbraucher soll weiterhin kostenfrei bleiben. Derzeit befindet sich CEO Gulla in den USA, um Gespräche mit potenziellen Investoren zu führen.

Ein deutsches Silicon Valley

Angesichts des andauernden Berlin-Hypes hebt sich der Erfolg von Keeeb aus Hamburg für viele Beobachter wohltuend ab. „Generell denke ich, dass gerade Hamburg und Berlin mehr miteinander machen sollten, als sich auf einen Streit darüber einzulassen, wo es nun besser ist“, meint Gulla. „Es ist richtig, dass internationale Investoren Hamburg nicht auf dem Schirm haben, aber 90 Minuten mit dem Zug stellen keine Entfernung dar.“ Der erfolgreiche Gründer plädiert vielmehr für die Entstehung eines Silicon Valleys zwischen Hamburg und Berlin: „Wenn die Stadt keinen Unterschied mehr macht, haben alle gewonnen.“