Alternative Finanzierungswege für Private Equity

Wann Factoring Sinn macht

Factoring ist vor allem dann sinnvoll, wenn eine neue Struktur aufgesetzt werden muss, wenn ganze Unternehmensteile neu geschaffen oder geändert werden müssen. Wenn also Flexibilität unabdingbar ist. Factoring bietet hier einen klaren finanziellen Vorteil: Aus bestehenden Forderungen werden bis zu 90% Liquidität. Banken setzen die Forderungsquote bei einer Finanzierung hingegen lediglich zwischen 30% und 50% an. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Punkt hinsichtlich Factoring ist die Entlastung der Bilanz: Die Forderungsabtretung reduziert die Verbindlichkeiten in den Büchern und erhöht die Eigenkapitalquote. Als probates Mittel, dieses Ziel zu erreichen, gilt auch Leasing – vorausgesetzt, es handelt sich um Neuinvestitionen. Auch dazu bedarf es wieder der ausgewiesenen Expertise, die das Anlagegut realistisch bewertet. Das zeigt insbesondere das beliebte Modell Sale and Lease Back, also der Verkauf von Maschinen oder anderen Investitionsgütern, die weiterhin benötigt werden und dazu „zurückgeleast“ werden. Die Herausforderung dabei liegt vor allem bei der Bewertung dieser Anlage. Ältere Maschinen sind bilanziell meist abgeschrieben, und durch den Verkauf werden die stillen Reserven gehoben, was negative Auswirkung auf die Steuerlast haben kann.

Absoluter Schutz vor Forderungsausfall

Stichwort Sicherheit: Factoring bietet 100%igen Schutz vor einem Forderungsausfall. Denn dieses Risiko geht an die Finanzierungsgesellschaft über. Die Voraussetzung hierfür ist allerdings ein finanzstarker Factoring-Partner, der in der Rolle des Geldgebers fungiert. Andernfalls kann auch die Forderungsabtretung zur Finanzierungsfalle werden, etwa wenn der Finanzpartner von der Kreditpolitik der Hausbank abhängig ist. Es liegt auf der Hand, dass Gesellschaften, die Teil eines kapitalstarken Finanzdienstleisters sind und so alle Refinanzierungsfragen intern lösen können, hier im Vorteil sind.

Fazit

Stichwort Flexibilität – vielleicht der entscheidende Vorteil, der Factoring für Private Equity attraktiv macht: Bei einer Factoring-Lösung kauft der Finanzierungspartner täglich Forderungen, auf Kundenseite müssen Mittel aber nur dann abgerufen werden, wenn tatsächlich Liquidität benötigt wird. Das reduziert Kosten und spart Zinsen, insbesondere gegenüber einer herkömmlichen Bankenfinanzierung, bei der Kosten oft auch anfallen, wenn Liquidität nur bereitgestellt, aber nicht abgerufen wird. Konkret: Nicht nur für mittelständische Unternehmen, auch für Private Equity-Gesellschaften eröffnen Leasing und Factoring attraktive Finanzierungsmöglichkeiten. Sie stellen einen kapitalschonenden, flexiblen und sicheren Weg zu neuen Ufern dar. Und auch einen schnellen: 48 Stunden genügen in aller Regel für eine erste Einschätzung.

C2 Jörg DiewaldC2 Bernd Renz

Jörg Diewald ist langjähriger Finanzexperte und Spezialist im Bereich Mittelstandsfinanzierung. Der gelernte Bankkaufmann und Absolvent u.a. der Graduate School of Business Administration Zürich sowie der State University at Albany, New York, kam 2002 von der Landesbank Sachsen zur GE Capital Bank AG in Mainz. Seit 2007 ist Jörg Diewald Vorstandsmitglied der GE Capital Bank AG, seit 2010 Commercial Leader für GE Capital Germany. Bernd Renz studierte in Mainz und Leeds Wirtschaftsrecht und startete seine berufliche Karriere bei der Euler Hermes Deutschland AG. Er ist seit sieben Jahren bei GE Capital Germany und seit April 2014 Leiter Vertrieb Süd.