App statt Visitenkarte

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Bereits seit Ende 2011 arbeiten die beiden Gründer Phillip Bellé und Dennis Pagano mit der Netzwerk-App MoID an der Idee, die klassischeD4 Phillip Belle rechts Visitenkarte abzuschaffen. Als Relikt vergangener Zeiten übrig geblieben, tauschen Geschäftsleute weiterhin die kleinen Papierkärtchen mit allen erforderlichen Kontaktdaten aus. Dagegen konnten schon Versuche großer mobiler Anbieter wie seinerzeit Bump, Xing oder LinkedIn bis heute nichts ändern. Jetzt versuchen sich die Münchner unter Hochdruck daran und setzen dabei auf massives Wachstum. MoID bietet nach der Installation der App die Möglichkeit, nach Konferenzen ohne großen Zettelkram in Verbindung zu bleiben, weil die App eine Liste von anderen MoID-Nutzern erstellt, mit denen man sich unterhalten hat. Wer sich vernetzten will, schickt eine Kontaktanfrage, die zunächst beantwortet werden muss, um Einblick in das Profil des anderen zu bekommen. Was so simpel wie einfach klingt, hat den Nachteil, dass MoID nur dann funktioniert, wenn es ausreichend Teilnehmer gibt. Mit rund 20.000 Usern hapert es jedoch zum jetzigen Zeitpunkt daran noch erheblich. Daher lautet Bellés Ziel für 2015: mindestens 500.000 Nutzer. In Deutschland nicht ganz einfach, weswegen Bellé das Produkt rückblickend wohl sofort in den USA launchen würde. Immerhin sind bereits jetzt 50% aller User aus den Staaten. Bis zum Erreichen der erforderlichen kritischen Masse bleibt die App im Download weiterhin kostenfrei. Mit Freemium-Modellen bietet das Unternehmen zusätzliche Features zur Erweiterung der App an. Investoren blieben bislang zurückhaltend. „Das Marktpotenzial ist mit 20 Millionen Nutzern hierzulande zwar hoch, doch Investoren wollen zunächst Wachstum sehen“, weiß Bellé und hält auch die Augen für US-Investoren offen.

Brdge will Profile treffsicher matchen

Networking-Apps 1Geld aufnehmen will Gründer Daniel Putsche hingegen erst einmal nicht. Er launchte mit seinem Unternehmen Candylabs eine iOS Netzwerk-App fürs Business, die großen Zuspruch auf dem Dublin Web-Summits Ende letzten Jahres erhielt. Dort stellte der Frankfurter Unternehmer eine weltweite Networking App vor, die auf den Namen Brdge (gesprochen: Bridge) hört und in Zukunft die Anbahnung von Geschäftskontakten einfach und treffsicher machen soll. Die Technik für die Kommunikationsfunktionen steuert das US-amerikanische Unternehmen Layer bei. Bei Brdge erfolgt die Registrierung und der Datenimport via LinkedIn. Innerhalb einer räumlichen Distanz schlägt die App Profile anderer User vor, die den eigenen Fähigkeiten und Qualifikationen im Beruf entsprechen. Erscheint ein Profil interessant, kann es positiv bewertet werden und es entsteht ein sogenanntes Business Match – die beiden User sind miteinander verbunden.D4 Daniel Putsche Mit einem Double Opt-in-Prozess möchte Brdge sicherstellen, dass sich nur User kontaktieren, die wirklich gemeinsame Geschäftsinteressen haben. Der Rollout der App startete zunächst auf dem Betriebssystem iOS, der Launch für Android sei auf jeden Fall noch für 2015 avisiert. Auch diesen will Putsche weiterhin aus eigenen Mitteln schaffen. „Die User Experience und die Mehrwerte, welche Brdge in der Nutzung bringen kann, stehen derzeit absolut im Fokus. Das Thema Monetarisierung ist für uns aber sehr wichtig“, sagt Putsche.