Wandel und Anspruch der Anlageklasse Infrastruktur

 

Auch aus Cashflow-Erwägungen interessant

Die Übersicht, die mit Daten aus den Jahren zwischen 2000 und 2010 erstellt wurde, lässt erkennen, dass sich mittels Infrastrukturinvestitionen insbesondere als Beimischung zu Aktien und Anleihen Diversifikationseffekte erzielen lassen, was eben als immer wichtigerer Effekt von Investoren identifiziert wird. Darüber hinaus kann eine Kombination mit Private Equity nicht nur aus Diversifikations-, sondern auch aus Cashflow-Erwägungen sinnvoll sein. Während Private Equity in der Regel ein als J-Kurve (keine/geringe anfängliche Zahlungsströme) bekanntes Auszahlungsprofil aufweist, kann ein Infrastrukturinvestment in den ersten Jahren diese nicht vorhandenen Cashflows teilweise kompensieren. Diese Eigenschaften können nun genutzt werden, um bei entsprechender Renditestärke des Infrastrukturinvestments das Gesamtportfolio effizienter zu gestalten.

Infrastruktur Wandel Grafik b600

 

Deal Sourcing und Strukturierung wichtiger denn je

Neben diesen Makroanforderungen an die Anlageklasse als solche gibt es konkrete weitere Anforderungen und Erwartungen bei der Umsetzung von Infrastrukturinvestments. Für viele Investoren ist der typische Zugangsweg zur Anlageklasse Infrastruktur der über Fondsvehikel. Dabei steht für Investoren natürlich die Erfahrung und Expertise des Managers im Vordergrund. Im Hinblick auf den Umstand, dass bei vielen Infrastrukturfonds aber ein Drittel des eingesammelten Geldes noch nicht investiert ist (Dry Powder), wird das Deal Sourcing zu einem immer neuralgischeren Thema. Investoren werden angesichts der Knappheit bei attraktiven Targets gut daran tun, den Zugang des Fondsmanagers zu diesen im Vorfeld sorgfältig zu prüfen. Last, but not least steht auf der Erwartungsliste der Investoren die (steuer-)rechtliche Strukturierung der Infrastrukturinvestition auf den vorderen Rängen. Egal ob Kompatibilität mit der Anlageverordnung, Einbindung in ein Masterfondskonzept oder effiziente, nicht diskriminierende Eigenmittelunterlegung unter Solvency II, in der extrem komplexen Regulierungswelt erwarten institutionelle Investoren heute mehr denn je, dass der Manager eines Infrastrukturfonds die relevanten Fragen antizipiert und durchdachte Anlagekonzepte bereitstellt.

Fazit

Im Ergebnis ist festzuhalten, dass der erste Hype rund um die Anlageklasse Infrastruktur längst abgeklungen ist. Investoren präzisieren und erhöhen ihre Anforderungen. Darauf müssen sich nicht nur Anbieter, sondern auch die öffentliche Hand einstellen.